Köln verliert gegen die Eisbären 1:6 Haie in Berlin chancenlos

Berlin · Späte Genugtuung für Ex-Trainer Uwe Krupp: Es gibt sportliche Begegnungen, deren Ausgang nicht nur vorhersehbar ist. Ihr Ergebnis folgt auch einer gewissen Logik. Wie beim Auftritt der Kölner Haie am Dienstagabend bei den Eisbären Berlin. Dass die Berliner die Partie mit 6:1 (2:0, 3:0, 1:1) souverän gewannen, lag sicher auch in der besonderen Konstellation dieser eigentlich ganz normalen Hauptrundenpartie begründet.

 Fassungslos wirken Spieler und Trainer der Kölner Haie.

Fassungslos wirken Spieler und Trainer der Kölner Haie.

Foto: Ligafoto

Für die Haie und den neuen Eisbären-Trainer Uwe Krupp war es nämlich das erste Wiedersehen nach Krupps Rauswurf am 10. Oktober. Nach mehr als drei Jahren hinter der Bande des KEC standen sich der 49-Jährige und sein Heimatverein zum ersten Mal überhaupt als Gegner in der Deutschen Eishockey Liga gegenüber.

Die unrühmlichen Umstände von Krupps überraschender Entlassung beim KEC ließen für das gestrige Spiel nur den Schluss zu, dass es dem gebürtigen Kölner bei der Einstellung seiner Eisbären nicht an Motivation und Adrenalin gefehlt haben wird. "Für Uwe wird das Spiel sicherlich emotionaler als für mich, weil er Trainer in Köln war", beschrieb KEC-Coach Niklas Sundblad die Ausgangslage treffend.

Bei den Haien hingegen dürfte bei dem einen oder anderen Profi das schlechte Gewissen gegenüber Krupp mitgespielt haben. Dem Ex-Trainer zu zeigen, was sie können, dagegen kaum. Das weiß der Stanley-Cup-Sieger ohnehin. Immerhin stand er in den vergangenen Jahren zweimal in Folge mit dieser Mannschaft im Playoff-Finale und hat sie vor dieser Saison so zusammengestellt, dass es mit dem Titel im nächsten Anlauf auch klappen sollte.

Am Dienstagabend entstand aber der Eindruck, dass Krupp mit seinem neuen Team dieses Ziel eher realisieren kann als sein Herzensclub aus Köln. Die Eisbären dominierten von Beginn an und schnürten die Haie sofort in ihrem Drittel ein. Mit den Treffern von Marcel Noebels (4.) und Antti Miettinen in Überzahl (13.) waren die Gäste nach 20 Minuten noch glimpflich davon gekommen.

Das sollte sich im zweiten Abschnitt schnell ändern. Nachdem Andreas Falk für die Kölner das 1:2 verpasste, erhöhte Matthew Foy im Gegenzug auf 3:0 (21.). Dann wollte Moritz Müller ein Zeichen setzen und initiierte einen Faustkampf mit Jimmy Sharrow. Berlin nutzte die daraus resultierende Überzahl zum 4:0 durch Barry Tallackson (24:57).

Als Noebels mit seinem zweiten Treffer auf 5:0 stellte (31.), fuhr Haie-Torwart Danny aus den Birken entnervt vom Eis. Für ihn kam Sebastian Stefanizin, der seinen Kasten bis zur 41. Minute sauber hielt. Dann machte Petr Pohl das halbe Dutzend voll. Die Kölner sehnten sicher die Schluss-Sirene herbei, um dieses Spiel zu vergessen und sich auf die nächste Partie am Freitag bei Tabellenführer Mannheim (17.45 Uhr/live Servus TV) konzentrieren zu dürfen. Vielleicht hilft ihnen dabei auch noch der 1:6-Ehrentreffer von John Tripp (46.).

Die Eisbären setzten die besondere Motivation ihres Trainers gnadenlos in den höchsten Saisonsieg um und straften die Haie mit ihrem sechsten Erfolg in Folge regelrecht ab. Uwe Krupp dürfte nach dem dritten Sieg im dritten Spiel bei den Berlinern auch Genugtuung verspürt haben. Das war irgendwie vorhersehbar und wird ihm auch keiner übel nehmen können.

Ergebnisse

Adler Mannheim - Krefeld Pinguine 5:1

Augsburger P. - Hamburg Freezers 3:4

Eisbären Berlin - Kölner Haie 6:1

Ice Tigers Nürnberg - Wolfsburg 1:4

Iserlohn Roosters - EHC München 3:2

Schwenningen - Düsseldorfer EG 1:3

ERC Ingolstadt - Straubing Tigers 5:1

Tabelle

1. Adler Mannheim 29 103: 57 69

2. EHC München 30 101: 65 58

3. ERC Ingolstadt 30 106: 90 55

4. Hamburg Freezers 31 102: 92 55

5. Grizzly Wolfsburg 30 102: 83 52

6. Eisbären Berlin 31 94: 78 51

7. Iserlohn Roosters 30 91: 80 50

8. Düsseldorfer EG 31 92: 87 49

9. Kölner Haie 32 74: 90 43

10. Ice Tigers Nürnberg 32 97:101 42

11. Krefeld Pinguine 30 90:102 41

12. Augsburger Panther 31 78:105 34

13. Schwenningen 31 70:108 28

14. Straubing Tigers 30 51:113 15

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