Fußball-Mittelrheinliga Und jetzt der Titel

BONN · Aufgestiegen ist der Bonner SC schon, am Sonntag kann der Verein vor heimischer Kulisse gegen den VfL Leverkusen auch die Meisterschaft perfekt machen.

 Saisonende für Ricardo Retterath: Dem BSC-Kapitän wurde eine Metallplatte im Fuß entfernt.

Saisonende für Ricardo Retterath: Dem BSC-Kapitän wurde eine Metallplatte im Fuß entfernt.

Foto: Hempel

Der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga ist mit dem 1:1 bei der Spvg Wesseling-Urfeld eingetütet. Trotzdem steht für den Bonner SC noch etwas auf dem Spiel. Mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr, Sportpark Nord) im vorletzten Heimspiel gegen den VfL Leverkusen kann der Tabellenführer auch die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen.

Der VfL Alfter, der von vorneherein auf einen Aufstieg verzichtet hatte und vor dem 28. Spieltag acht Punkte hinter dem BSC liegt, könnte Platz eins dann nicht mehr erreichen. „Natürlich ein lohnendes Ziel“, findet Daniel Zillken. Nach ausgiebigen Aufstiegsfestivitäten bat der BSC-Coach gestern erstmals wieder zum Training. Gegen Leverkusen sollen in erster Linie Ergänzungsspieler zum Einsatz kommen. Für BSC-Kapitän Ricardo Retterath ist die Saison bereits beendet. „Er spielt fast die gesamte Spielzeit mit einer Platte im Mittelfuß. Gestern wurde sie entfernt“, berichtet Zillken.

Bedenken anderer Vereine, der BSC mache sich mit dem Einsatz von Spielern aus der zweiten Reihe der Wettbewerbsverzerrung schuldig, tritt Zillken vehement entgegen. „Alle Vereine in der Liga sind für sich selbst verantwortlich und haben 30 Spieltage Zeit, ihre Leistung zu bringen. Zudem bin ich von allen 24 Spielern in meinem Kader restlos überzeugt. Alle sind für den Aufstieg mitverantwortlich und haben es verdient zu spielen.“

Im Hinblick auf die bevorstehende Regionalligasaison übt Zillken Kritik am Fußballverband Mittelrhein (FVM). „Warum sind wohl in den letzten beiden Spielzeiten jeweils die FVM-Vereine abgestiegen?“, fragt der BSC-Trainer provozierend. „Auch deshalb, weil die Saison viel zu lange dauert. Während der Niederrhein mit 18 Vereinen unterwegs ist, spielen wir mit zwei Vereinen weniger ebenfalls bis zum 5. Juni. Bereits Ende Juli beginnt aber die Regionalliga. Und die Spieler brauchen vier Wochen Regenerationszeit. Um aber zumindest vier Wochen zur Vorbereitung nutzen zu können, muss ich bereits Ende Juni mit dem Training beginnen, viel zu früh für die Spieler, um sich richtig zu erholen“, findet der BSC-Trainer.

Viel zu tun hat derweil BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz, der Tim Lünenbach und Joran Sobiech als erste Neuzugänge vermelden kann. Lünenbach kommt mit der Erfahrung aus 44 Regionalligapartien von Alemannia Aachen und fühlt sich im defensiven Mittelfeld besonders wohl. Sobiech spielt noch beim Euskirchener TSC und ist der jüngere Bruder von St.-Pauli-Profi Lasse Sobiech. Wie sein älterer Bruder spielt auch Joran Sobiech am liebsten in der Innenverteidigung. In einem Probetraining beim FC St. Pauli zu Beginn dieser Saison hatte sich der 20-Jährige aber noch nicht empfehlen können.

Verzichten muss der BSC im August und September auf Innenverteidiger Mario Weber aufgrund eines studienbedingten Auslandsaufenthalts. „Mario soll aber anschließend wieder ins Team integriert werden“, versichert Schmitz.

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