Das Zeugnis der Nationalspieler
Faro · Bundestrainer Joachim Löw setzte in der schwierigen Nach-WM-Saison in zehn Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft 32 Akteure ein.
Viele Nationalspieler hatten nach dem Titelrausch von Brasilien mit Verletzungen oder Formschwäche zu kämpfen. Andere konnten sich in den Vordergrund spielen - darunter drei Neulinge. Auf dem Weg zur EM 2016 gibt es manche Musterschüler, mehrere Lehrlinge und einige Kandidaten, die die Versetzung ins nächste Länderspieljahr nicht schafften.
TORHÜTER:
Neuer: An seinem Status ist nicht zu rütteln. Deutschlands Nummer 1.
Weidenfeller: Abschied nach fünf Spielen. Jetzt sollen Jüngere ran.
Zieler: War Neuers erster Stellvertreter. Genießt Löws Vertrauen.
ABWEHR:
Badstuber: Der Pechvogel. Erneute Verletzung wirft ihn weit zurück.
Lars Bender: Zuletzt ein Mini-Einsatz gegen Spanien. Das war's dann wohl.
Boateng: Der unumstrittene Abwehrchef. Kann auch Dreierkette spielen.
Durm: Sechs Einsätze, konnte aber sein Standing nicht verbessern.
Ginter: Leistungsloch nach Wechsel. Muss sich bei Junioren beweisen.
Großkreutz: War nur noch einmal dabei. Keine Zukunft mehr.
Hector: Der Lehrling auf links. Internationale Klasse fehlt noch.
Höwedes: Der WM-Linksverteidiger spielte wenig, dann aber zentral.
Hummels: Nur drei Spiele. WM-Nachwehen zogen sich bis heute durch.
Mustafi: Stammplatz in Valencia als Trumpf. Alternative muss reifen.
Rudy: Überraschend häufig gespielt. Löw schätzt die Verlässlichkeit.
Rüdiger: Fünf Spiele, aber noch in der Lernphase. Löw mag ihn.
MITTELFELD:
Bellarabi: Tempospiel macht den Neuling wertvoll - gute Perspektiven.
Draxler: Nur drei Teileinsätze: Anschluss durch Verletzung verloren.
Gündogan: Nach langer Verletzung fehlt Stabilität. Löw setzt auf ihn.
Herrmann: Neu entdeckte Tor-Geilheit. Muss sich weiter beweisen.
Khedira: Saison zum Vergessen. Bei Juve soll es wieder besser werden.
Kramer: Die WM-Entdeckung ist weiter nur eine Alternative auf der 6.
Kroos: Bei Real zur Persönlichkeit gereift. Mit 25 einer der Chefs.
Müller: WM-Torjäger auch im Alltag mit Top-Quote. Löws großer Trumpf.
Özil: Nach zermürbender Knieverletzung bei Löw weiter unumstritten.
Podolski: Neun Einsätze: Aber Meriten alleine sind bald zu wenig.
Reus: Verletzungsseuche hielt an: Konnte Potenzial nur andeuten.
Schürrle: Ein Dreierpack zum Abschluss, aber oft nur Einwechsler.
Schweinsteiger: Kapitän kaum an Bord. Sein Körper ist das Problem.
Volland: Bei U21 der Chef. Seine Zeit bei Löw könnte jetzt kommen.
ANGRIFF:
Götze: Anders als bei Bayern als Stürmer feste Größe - 10 x dabei.
Gomez: 57 Minuten gegen Argentinien waren wohl die letzten.
Kruse: Als Ersatzmann zurück. Muss Qualität in Wolfsburg beweisen.