Neuer Bayer-Coach Trainer Herrlich: Du musst Diener für die Sache sein

Leverkusen · Nach seinem raschen Wechsel von Zweitligaaufsteiger SSV Jahn Regensburg zum Bundesligisten Bayer Leverkusen sieht Fußball-Lehrer Heiko Herrlich keinen Grund für ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem bisherigen Arbeitgeber.

 Heiko Herrlich will sich auf die Spieler einlassen und sie überzeugen.

Heiko Herrlich will sich auf die Spieler einlassen und sie überzeugen.

Foto: Federico Gambarini

Fußball-Lehrer Heiko Herrlich hat an die Profis seines neuen Arbeitgebers Bayer Leverkusen appelliert, sich ganz den Interessen des Vereins zu widmen.

"Du musst Diener für die Sache sein! In dreißig Jahren gibt es andere Spieler, andere Trainer, aber den Club wird es immer noch geben", sagte der 45-Jährige der "Bild am Sonntag". Die Spieler müssten verstehen, dass sie auch ihre persönlichen Ziele eher erreichen, wenn sie sich in den Dienst der Sache stellen, ergänzte der vom Bundesligisten Bayer am Freitag verpflichtete ehemalige Regensburger.

Herrlich sagte, er wolle sich auf die Spieler einlassen und sie überzeugen. "Denn für mich gibt es keinen Zweifel, nur gemeinsam kann man erfolgreich sein." Wenn er Spieler kritisiere, müssten sie begreifen, dass er sie nicht bloßstellen, sondern besser machen wolle: "Das ist das vorrangige Ziel."

Für ein schlechtes Gewissen gegenüber Jahn Regensburg sieht Herrlich keinen Grund. "Ich habe ein reines Gewissen", sagte er. Mit dem Verein, für den er seit Dezember 2015 tätig war, war Herrlich innerhalb von eineinhalb Jahren der Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga gelungen. In der diesjährigen Relegation hatten sich die Regensburger gegen den TSV 1860 München durchgesetzt.

Die ersten Kontakte zwischen ihm und Bayer Leverkusen gab es am 7. Juni. Da habe sich Sportdirektor Rudi Völler telefonisch bei ihm gemeldet. "Nach diesem Anruf ist er spontan zu uns in den Österreich-Urlaub gekommen. Und wir haben am Mittwochabend bereits zusammengesessen." Einen Tag später sei er nach Leverkusen gekommen; am Freitag wurde dann der Vertragsabschluss zwischen ihm und Bayer publik gemacht.

Herrlichs Vorgänger Roger Schmidt hat unterdessen einen Vertrag über zweieinhalb Jahre beim chinesischen Erstligisten Beijing Guoan unterschrieben. Schmidt war Anfang März nach einer 2:6-Niederlage der Leverkusener bei Borussia Dortmund beurlaubt und durch Tayfun Korkut ersetzt worden. Dessen Kontrakt mit Bayer war nur bis zum 30. Juni 2017 datiert.

Schmidt sei "ein hervorragender Vertreter der jungen Garde von deutschen Trainern", hieß es in einer Mitteilung des Vereins aus Chinas Hauptstadt Peking. Der 50-Jährige wird seinen neuen Posten am 1. Juli antreten. Schmidts spanischer Vorgänger José Manuel González war Anfang Juni bei Beijing Guoan zurückgetreten.

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