Rückkehrer Hoeneß jubelt FC Bayern siegt 2:1 gegen Leverkusen

München · Der FC Bayern hat den Rückstand auf Tabellenführer RB Leipzig wieder auf drei Punkte verkürzt. Mit einiger Mühe setzte sich der Rekordmeister im Topspiel gegen Leverkusen durch.

 Die Bayern erkämpften sich den Sieg gegen Leverkusen.

Die Bayern erkämpften sich den Sieg gegen Leverkusen.

Foto: Andreas Gebert

Uli Hoeneß ist als Präsident zurück - und sein FC Bayern siegt gleich wieder. Bei der von den Vereinsbossen ausgerufenen Attacke auf Spitzenreiter RB Leipzig gewann der deutsche Fußball-Rekordmeister am Samstagabend 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen.

"Wir haben uns den Sieg hart erkämpft", sagte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. "Manchmal ist ein Sieg wichtiger als ein gutes Spiel."

Im 1750. Bundesligaspiel der Münchner sorgten Thiago (30. Minute) und Mats Hummels (56.) für den verdienten Heimsieg. Die Gäste kamen durch Hakan Calhanoglu (35.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Zu mehr reichte es gegen die insgesamt dominanteren Bayern auch wegen einer regelwidrig verhinderten Großchance kurz vor dem Spielende nicht.

Nach der von Hoeneß angesprochenen "sportliche Delle" verließen die Münchner nach zuletzt zwei Niederlagen den Platz wieder als verdienter Sieger. Am Tag nach der spektakulären Rückkehr des 64-Jährigen auf den Präsidententhron blieb sein Herzensclub wie gefordert dem Tabellenführer aus Leipzig auf den Fersen. Drei Punkte beträgt der Rückstand aber weiterhin auf die Sachsen, die beim 4:1 in Freiburg vorgelegt hatten.

"Die letzten zwei Spiele waren nicht gut, ich bin froh, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat", sagte Ancelotti. "Der Sieg war in der Situation enorm wichtig", sagte der erneut torlos gebliebene und ausgewechselte Thomas Müller.

Eine halbe Stunde musste Hoeneß auf den ersten Bayern-Treffer seiner zweiten Präsidenten-Amtszeit warten. Nachdem eine Flanke von David Alaba nicht geklärt wurde, legte Joshua Kimmich auf Philipp Lahm zurück. Der Bayern-Kapitän scheiterte mit seinem Schuss noch am glänzend parierenden Leverkusener Keeper Bernd Leno. Doch dessen abgewehrten Ball drückte der starke Thiago per Kopf über die Linie. Es war das zweite Saisontor des Spaniers.

Trotz mehr Ballbesitz und Überlegenheit taten sich die Bayern, bei denen Lahm ins Mittelfeld und Kimmich wie im Nationalteam auf die Rechtsverteidigerposition rückte, vor der Pause etwas schwer gegen gut verteidigende Leverkusener. Und in der eigenen Defensive offenbarten die Münchner einmal mehr Schwächen.

Noch schneller als beim 2:3 am Mittwoch in der Champions League bei FK Rostow war diesmal die Führung futsch - wenngleich die Gäste das 1:1 auch wunderbar herausspielten. Calhanoglu und Julian Brandt kombinierten sich per Doppelpass fein durch - und der Türke ließ Manuel Neuer keine Chance.

Nach den Niederlagen in Russland und vor einer Woche in Dortmund (0:1) wollten die Münchner, bei denen Javi Martínez den verletzten Jérôme Boateng ersetzte, den Pleiten-Hattrick unbedingt verhindern. Die Bayern erhöhten deutlich den Druck, Costa scheiterte nach einem Stellungsfehler von Nationalspieler Jonathan Tah aus bester Position (55.). Eine Minute später war Hummels nach einer Ecke von Kimmich per Kopf zu seinem ersten Liga-Tor nach seiner Bayern-Rückkehr erfolgreich. "Ein schöner Tag, aber kein perfekter", sagte Hummels.

Leverkusens Trainer Roger Schmidt wechselte seinen Angriff, Javier "Chicharito" Hernandez (59. für Admir Mehmedi) und Kevin Volland (59. für Brandt) halfen bei den wieder verstärkten Leverkusener Aktivitäten nach vorne mit. Ancelotti brachte seinerseits mit Arjen Robben (65. für Thomas Müller) und Franck Ribéry (74. für Douglas Costa) Offensivpower der Extraklasse ins Spiel. Letztlich wirkungslos.

Bayern hatte mehr Angriffsaktionen, doch mussten die Münchner auch Schrecksekunden wegstecken. Nach einem Heber klärte Martínez einen Kopfball des durchgestarteten Volland (83.) mit der Hand. "Wenn man es jetzt sieht, dann war es ein klarer Elfmeter. Auf dem Platz habe ich das nicht so wahrgenommen", sagte Volland. "Das wäre eine Schlüsselsituation gewesen." Auch Neuer musste eingestehen: "Da hätten wir uns über einen Elfmeter nicht beschweren können."

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