Ingolstadt vor Aufstieg - Fürth will "in Krieg ziehen"

München · Wenn die Konkurrenz patzt, kann der FC Ingolstadt schon am viertletzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga bereits den Aufstieg klarmachen. Im Abstiegskampf nimmt die Spannung dagegen eher zu als ab. Die beherrschenden Themen im Überblick:

 Ralph Hasenhüttl will mit Ingolstadt ein Klasse höher spielen. Foto: Lukas Schulze

Ralph Hasenhüttl will mit Ingolstadt ein Klasse höher spielen. Foto: Lukas Schulze

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INGOLSTADT VOR DER KRÖNUNG: Seit dem achten Spieltag liegt der FC Ingolstadt ununterbrochen an der Tabellenspitze, jetzt könnten die Oberbayern den Aufstieg mit einem Sieg im Derby über den 1. FC Nürnberg am Montag auch rechnerisch schaffen. Allerdings nur dann, wenn der Tabellendritte Karlsruher SC tags zuvor bei Erzgebirge Aue strauchelt und verliert, zugleich darf Darmstadt 98 gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht gewinnen. "Dass man unglaublich heiß auf die letzten Spiele ist, steht außer Frage", berichtete Außenverteidiger Tobias Levels, warnte seine Teamkollegen aber zugleich vor Übermut. "Jetzt ist der Fokus auf das Montagsspiel gegen den Club gerichtet, da ergibt es keinen Sinn, jetzt zu rechnen oder zu spekulieren."

MUTMACHER: Kurz vor der Partie verlängerte in Moritz Hartmann Ingolstadts dienstältester Profi seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei Jahre bis 2017. "Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2010 waren es zeitweise sehr kraftraubende Jahre bis zur Etablierung, aber die positiven Erlebnisse und vor allem die aktuelle Saison entschädigen für alles", fasste der Stürmer das Auf und Ab der vergangenen Jahre zusammen. Schmerzlich fehlen wird gegen Nürnberg dafür der verletzte Kapitän Marvin Matip. "Die Jungs wollen sich ihren großen Traum erfüllen und brennen dafür. Da braucht es keine zusätzliche Motivation", meinte Trainer Ralph Hasenhüttl dennoch.

VERFOLGERDUELL IN DARMSTADT: Neuling Darmstadt 98 hält sich noch immer extrem weit oben, verlor Tabellenrang drei aber zuletzt an den KSC. Am Samstag erwarten die Südhessen den zweitplatzierten 1. FC Kaiserslautern im heimischen Stadion. Setzen sich die Pfälzer durch, könnten sie den Vorsprung auf Darmstadt auf sieben Punkte ausbauen. Der Aufsteiger würde seine Chancen auf einen direkten Aufstiegsplatz zugleich quasi komplett verspielen. "Das Böllenfalltor wird ein absoluter Hexenkessel sein, es ist ein Spitzenspiel und ein ganz wichtiges Spiel für beide Teams", erkannte FCK-Trainer Kosta Runjaic.

KARLSRUHER HOFFNUNGEN: Trennen sich Darmstadt und Lautern mit einem Remis, kann der KSC davon profitieren und auf Rang zwei klettern. Voraussetzung dafür ist ein Erfolg in Aue. Erst am vergangenen Wochenende waren die Badener wieder auf den Relegationsrang vorgerückt, nachdem sie zuvor knapp zwei Monate außerhalb der Aufstiegsplätze rangiert hatten. "Die Chancen sind nun größer denn je", meinte Torjäger Rouwen Hennings zur Lage. Auch RB Leipzig (Fünfter) und Eintracht Braunschweig (Sechster) haben nach wie vor alle Möglichkeiten, sich noch vorne einzumischen.

QUINTETT IM ABSTIEGSKAMPF: Gleich fünf Clubs müssen akut um den Klassenverbleib bangen - abgeschrieben ist aber keiner. Den Tabellenletzten Aue (28 Punkte) trennen nur drei Zähler von der SpVgg Greuther Fürth, die auf Rang 14 liegt und es am Sonntag mit Fortuna Düsseldorf zu tun bekommt. "Es gibt Situationen, denen man sich stellen muss. Wir müssen das Visier hochklappen und in den Krieg ziehen", formulierte Coach Mike Büskens allzu martialisch. Der FC St. Pauli (28) muss gegen Leipzig ran, der VfR Aalen (28) gegen Bochum. 1860 München (30), momentan Tabellen-15., empfängt Union Berlin.

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