Fußball-Bundesliga Werder mit breiter Brust nach Köln
BREMEN/KÖLN · Wer Thomas Eichin aus seiner langjährigen Zeit als Geschäftsführer der Kölner Haie kennt, hat eine Ahnung davon, wie gut der Mann seine Emotionen zu verbergen weiß.
Als er aber am vergangenen Montag vor die Mikrofone trat, um als Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen den berauschenden 6:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart zu kommentieren, war auch der 49-Jährige sichtlich bewegt. „Was hier passiert ist, war grandios. Wir wurden von den Fans getragen“, sagte Eichin – und sein Kinn zitterte dabei.
Zwei Tage später hat sich das emotionale Erlebnis natürlich gesetzt, und Thomas Eichin ist wieder Herr seiner Gefühlswelt: „Wir haben das Spiel schnell abgehakt. Es heißt nichts mehr, als dass wir wieder im Rennen sind. Von einem Befreiungsschlag ist das noch weit entfernt“, erklärt der Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach nüchtern. Obwohl Werder die Abstiegsplätze verlassen konnte und den 41 000 Zuschauern im Weserstadion ein Spektakel bot, zählt für Eichin allein das nächste Spiel, das die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik am Samstag zum 1. FC Köln führt (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion): „Der FC wird uns nichts schenken. Unsere Mannschaft ist gut drauf, und wir wollen punkten. Dann schauen wir, wo wir am Samstag um 17.20 Uhr stehen und wie die Ausgangsposition für das letzte Heimspiel gegen Frankfurt aussieht.“
Rechenspiele interessieren den Bremer Geschäftsführer dabei ebenso wenig wie der Geist des jüngsten Trainingslagers in Verden oder die Erhöhung der Arbeit des Kölner Psychologie-Professors Andreas Marlovits im Vorfeld des Stuttgart-Spiels: „Das war eine begleitende Maßnahme, die geholfen hat“, erklärt Eichin. Marlovits soll bis Ende der Saison bei den Bremern bleiben. Fest steht ferner, dass Werder ab heute ein Trainingslager in Köln beziehen wird. (sna)
