1. FC Köln Overaths Rückkehr ins Stadion rückt näher

KÖLN · Die vorweihnachtliche Aussöhnung zwischen FC-Präsident Werner Spinner und seinem Vorgänger Wolfgang Overath ist ausgeblieben, eine baldige Rückkehr des Vereinsidols zu Heimspielen des 1. FC Köln nach Ende der Winterpause zeichnet sich aber immer deutlicher ab.

 Seine Rolle als Präsident des 1. FC Köln liegt schon einige Jahre zurück: Wolfgang Overath während einer Jahreshauptversammlung.

Seine Rolle als Präsident des 1. FC Köln liegt schon einige Jahre zurück: Wolfgang Overath während einer Jahreshauptversammlung.

Foto: picture alliance / dpa

„Der Kontakt ist da“, sagte Overath auf Anfrage dieser Zeitung am Mittwoch: „Wir schreiben einander und telefonieren miteinander.“ Spinner bestätigte das vor dem Anpfiff des Derbys gegen Bayer 04 Leverkusen: „Wir sind in guten Gesprächen.“ Näher wolle er sich erst äußern, wenn die Einigung besiegelt sei.

Am Mittwochabend fieberte Overath noch vor dem heimischen Fernseher mit seinem geliebten Club – und nicht im Stadion. Dort will der 73-Jährige erstmals seit seinem Rücktritt als FC-Präsident im November 2011 möglichst bald wieder Platz nehmen. Overath: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das im neuen Jahr hinkriegen.“ Bestenfalls also im ersten Spiel vor eigenem Publikum nach der Winterpause: Nach Auswärtspartien in Mainz (22. Januar) und Darmstadt (28. Januar) tritt der FC am 4. Februar im RheinEnergie-Stadion gegen den VfL Wolfsburg an.

Mitte September hatte Overath im Interview mit dieser Zeitung sein jahrelanges Schweigen gebrochen und Kompromissbereitschaft im Zoff mit seinem Nachfolger als Präsident erklärt. Warum die Annäherung nach einer persönlichen Aussprache der beiden Kontrahenten am 6. Oktober im Geißbockheim sich nun so lange hinzieht, ist mit dem Ringen um eine gemeinsame Sprachregelung zu erklären, bei der keine der beiden Seiten ihr Gesicht verlieren soll.

Ursächlich für den Streit waren unterschiedliche Auffassungen über das wirtschaftliche Clubmanagement in der Overath-Ära, die mit der Wahl des Weltmeisters von 1974 zum FC-Präsidenten im Juni 2004 begonnen hatte. Äußerungen Spinners hatte nicht nur Overath als Vorwurf von Misswirtschaft empfunden. Im Kern ging es um die Höhe der Verbindlichkeiten, die Spinner im April 2012 bei seiner Amtsübernahme nach einer sechsmonatigen Übergangsphase mit Werner Wolf als Interimspräsident „geerbt“ hatte. Sie beliefen sich laut Spinner auf 30 Millionen Euro. Danach hatte sich der Zoff verselbstständigt. Vermittlungsversuche von FC-Vizepräsident Toni Schumacher blieben lange ohne Erfolg.

Sechs Jahre nach seiner Demission als Präsident sagt Overath nun: „Ob es noch in diesem Jahr oder 2017 soweit ist, spielt doch nicht die entscheidende Rolle.“ Für eine Einigung müssen beide Seiten über einen langen Schatten springen.

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