1. FC Köln FC beim 1:3 in Leipzig chancenlos

Leipzig · Bereits im Vorfeld hatte FC-Trainer Peter Stöger gemeint, es sei unglaublich schwierig, die Aktionen von Leipzigs Torjäger Timo Werner und Kollegen zu unterbinden. Recht sollte er behalten.

Seine Spieler hatten jedenfalls allergrößte Probleme mit dem Stürmer und seinen Nebenleuten. Angesichts der Anzahl und Qualität der Leipziger Chancen waren die Kölner mit der 1:3 (0:2)-Niederlage letztlich noch gut bedient.

Begleitet worden war die FC-Mannschaft von annähernd 3000 Fans. Dagegen hatte die aktive Fanszene auf eine Unterstützung der Mannschaft verzichtet und war in Köln geblieben.

Wie erwartet begannen die Kölner mit einer Dreierkette, in der Dominic Maroh die Position des gelbgesperrten Frederik Sörensen übernahm. Außerdem gab er Christian Clemens den Vorzug gegenüber Milos Jojic, der gegen Schalke in der Startelf stand.

Und ebenfalls wie erwartet begannen die Gastgeber vom Anpfiff weg mit ihrem Hochgeschwindigkeits-Fußball. Dem vermochten die FC-Elf kaum zu folgend. Selbst bei der höchsten Saisonniederlage, dem 0:4 bei der TSG Hoffenheim, waren die Kölner nicht so vorgeführt worden wie an diesem Karnevalssamstag in Leipzig.

Bereits nach fünf Minuten führten die Hausherren, allerdings bedingt auch durch eine schwache Abwehr von Thomas Kessler. Denn der Ball landete umgehend beim Gegner, und nach einer Kopfballvorlage durch Timo Werner traf Emil Forsberg.

In der 18. und der 19. Minute stand Kölns Schlussmann wieder im Fokus, konnte diesmal aber nicht überwunden werden. Zunächst lenkte er einen Werner-Schuss über die Latte. Nach dem folgenden Eckball köpfte Timo Werner, doch Thomas Kessler faustete den Ball von der Linie. Dann kam Marcel Halstenberg zum Kopfball, traf aber nur die Latte. Den Nachschuss setzte Marcel Sabitzer übers Tor.

Dem Österreicher boten sich weitere Chancen (30./36.), ebenso Timo Werner. Doch sie vergaben selbst die besten Möglichkeiten. Dass es dennoch 2:0 zur Halbzeit stand war einem Eigentor zuzuschreiben. Nach einer Hereingabe von Naby Keita trat Neven Subotic über den Ball, der dann Dominic Maroh ans linke Schienbein sprang und von dort den Weg ins Tor fand.

„Mit dem Halbzeitstand war der FC noch gut bedient. Es hätte leicht 3:0 oder 4:0 stehen können“, meinte Hans Sarpey, der als FC-Fan mit nach Leipzig gereist war.

Die zweite Halbzeit begannen die Gäste mit einer personellen Änderung. Mit Simon Zoller kam ein weiterer Offensivspieler. Dafür musste Dominic Maroh aus dem Spiel. Gleichzeitig wurde von der Dreier- auf die Viererkette umgestellt.

Besaßen die Kölner in der ersten Halbzeit nur einen Torschuss, der weit vorbei ging, so verpasste Anthony Modeste, für den die Chinesen angeblich ihr abgelehntes 40-Millionen-Euro-Angebot auf 50 Millionen Euro erhöht haben sollen, eine Flanke von Christian Clemens (48.) nur knapp mit dem Kopf. Drei Minuten später bediente Pawel Olkowski den Torjäger. Dem versprang der Ball, nachdem er ihn per Brust angenommen hatte.

Dann aber war es so weit mit den Anschlusstreffer: Wieder flankte Olkowski, und diesmal kam Yuya Osako als erster an den Ball und drückte ihn mit Rechts ins kurze Eck (53.). Schon im Hinspiel hatte er zum 1:1-Endstand getroffen. Für den Japaner war es das fünfte Saisontor.

Danach drängte der FC mächtig auf den Ausgleich. Wie verwandelt spielten die Rheinländer, während die Leipziger kaum aus ihrer Hälfte kamen. Aber eine Konteraktion mit dem Abschluss von Timo Werner (65.) reichte, um den alten Abstand wieder herzustellen. Dabei sah Neven Subotic allerdings schlecht aus, der den Schuss aus spitzem Winkel schlecht verteidigte.

In der Schlussphase bemühten sich die Kölner gegen nachlassende Gastgeber vergeblich um eine erneute Ergebniskorrektur. Stattdessen erfuhr Jonas Hector noch ein Negativerlebnis, als er für ein Foul Gelb sah. Weil es seine fünfte Verwarnung in dieser Saison war, ist er am nächsten Samstag gegen die Bayern gesperrt.

Leipzig: Gulacsi; Schmitz, Orban, Compper, Halstenberg; Ilsanker, Demme; Keita (86. Kaiser), Forsberg (65. Khedira); Sabitzer, Werner (84. Selke). – Köln: Kessler; Maroh (46. Zoller), Subotic, Heintz; Olkowski, Rausch; Höger (76. Jojic), Hector; Clemens, Osako; Modeste. – SR: Fritz (Korb). – Tore: 1:0 Forsberg (5.), 2:0 Modeste (34., Eigentor), 2:1 Osako (53.), 3:1 Werner (65.). – Zuschauer: 39.335. – Gelbe Karten: Ilsanker – Maroh, Rausch, Höger, Hector.

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