1. FC Köln Es fehlt weiter an Torgefahr

KÖLN · Auch wenn das erste Pflichtspiel im neuen Jahr sich wie der Auftakt der Bundesliga-Rückrunde anfühlte, so war es diesmal doch erst der Abschluss der Hinrunde. Deshalb sind auch beim 1. FC Köln Vergleiche zur Hinserie der Vorsaison erst nach dem jüngsten 0:0 in Mainz zulässig.

 Der Kölner Frederik Sörensen im Duell mit den Mainzern Pablo de Blasis und Jairo Samperio.

Der Kölner Frederik Sörensen im Duell mit den Mainzern Pablo de Blasis und Jairo Samperio.

Foto: dpa

Wie in der Spielzeit 2015/16 gab es sechs FC-Siege. Dem standen nur drei Niederlagen gegenüber, fünf waren es zuvor gewesen. So wurden mit 26 Punkten zwei mehr erzielt und belegt man den siebten statt des neunten Rangs. Während diese Werte nur leichte Verbesserungen dokumentieren, zeigt die Tordifferenz eine deutliche Verbesserung: Statt eines in der Vorsaison negativen Torverhältnisses (18:21) weist die Mannschaft nun ein deutliches Plus auf (21:15).

„Unsere Organisation war auch in Mainz wieder gut“, stellte Sportchef Jörg Schmadtke zufrieden fest. Da machte es keinen Unterschied, dass mit Mergim Mavraj der zentrale Innenverteidiger erstmals nicht dabei war, nachdem man ihn zum Hamburger SV abwandern ließ. Mit Dominic Maroh übernahm ein anderer Routinier, der aufgrund von schweren Verletzungen zuvor nur auf 102 Spielminuten in zwei Saisonspielen gekommen war, die wichtige Position.

„Die Jungs um mich herum haben es mir einfach gemacht. Wir haben kühlen Kopf bewahrt und die Null gehalten“, sagte der 29-Jährige. Damit meinte er vor allem seine Kollegen rechts und links von ihm, Dominique Heintz und Frederik Sörensen. Doch nachdem nun auch der Däne in Mainz zum vierten Mal verwarnt wurde, sind beide nach der nächsten Gelben Karte gesperrt.

Damit mag man sich beim FC aber erst offiziell beschäftigen, wenn es so weit ist. Stattdessen gab Maroh einen Einblick in das Innenleben der Mannschaft. Man habe mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt, einzuschätzen, wie sich ein Spiel entwickelt. Als man in Mainz gemerkt habe, dass es wohl schwierig werde mit dem Toreschießen, habe man sich darauf verständigt, „den Laden hinten dicht zu machen“.

Zwar wurde, wie beabsichtigt, viel über die Außenbahnen gespielt, es wurden immer wieder Bälle ins Angriffszentrum geschlagen, doch war dort Anthony Modeste zu sehr auf sich allein gestellt. „Da brauchen wir noch ein paar Jungs, die Torgefahr ausstrahlen“, brachte es Maroh auf den Punkt. Das sei „der nächste Schritt, den wir uns erarbeiten müssen“. Sportchef Schmadtke formulierte es so: „Die Präzision und die letzte Überzeugung müssen noch dazukommen.“ Nur so könnten Spiele, wie sie in den letzten sechs Begegnungen fünf Mal remis endeten, zuweilen dann doch gewonnen werden.

Die Schwierigkeit auf dem Weg dahin ist es, den Spagat zwischen mehr Risiko in der Offensive und dem Erhalt der überdurchschnittlichen Abwehrorganisation zu schaffen. Denn die stabile Defensive mag Trainer Peter Stöger nicht opfern. Wobei die Umstellung von der im Herbst meist noch zu Spielbeginn formierten Vierer- zur jetzt angewandten Dreierkette den Schritt zu einer angrifflustigeren Spielweise bedeutet. Die nächsten Begegnungen können zeigen, ob der Weg des 1. FC Köln in dieser Spielzeit tatsächlich schon in Richtung Europapokal gehen kann.

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