Dortmunder "Skandaltor" Diskussionen nach Protest des 1. FC Köln

Bonn · Die bittere 0:5-Niederlage des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund war eindeutig und auch in der Höhe verdient. Und doch bietet sie viel Anlass zur Diskussion.

Auch am Tag nach der 0:5-Pleite der Kölner bei Borussia Dortmund wird über den Spielverlauf im Netz heiß diskutiert. Erstaunlich für diejenigen, die das Spiel nicht gesehen haben. Tatsächlich ließen Spielverlauf und Ergebnis auch wenig Zweifel am verdienten Sieger. Borussia Dortmund hat den FC demontiert, der Sieg ging auch in dieser Höhe absolut in Ordnung. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack. Der 1. FC Köln legt Protest gegen die Spielwertung ein.

Unmittelbar vor dem 2:0 wollen die Verantwortlichen der Geißböcke einen klaren Regelverstoß ausgemacht haben. "Wir werden das Spielprotokoll nicht freigeben und umgehend Protest einlegen", sagte Manager Jörg Schmadtke. Der Protest werde heute erfolgen. Bei einem Eckball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Dortmunds Abwehrspieler Sokratis Kölns Dominique Heinz angerempelt, der daraufhin Torhüter Timo Horn störte und eine Ballkontrolle verhinderte. Sokratis schiebt den Ball Richtung Tor. Schiedsrichter Patrick Ittrich pfeift das Spiel ab, da er ein Foul gesehen haben will. Doch der Videoschiedsrichter Felix Brych schätzt die Situation anders ein, Itrrich gibt das Tor. "Der Schiedsrichter hat gepfiffen, bevor der Ball die Linie überquert. Dann kann er danach nicht Tor geben. Das ist ein klarer Regelverstoß“, so Kölns Manager.

Auf Dortmunder Seite gab es wenig Verständnis für den Kölner Ärger. „Wenn man nicht verlieren kann, greift man zu solchen Mitteln. Schießt man im Spiel zwei Mal aufs Tor und der Gegner macht fünf Tore, dann hat man einfach zurecht verloren und muss sich das klipp und klar eingestehen. Das ist eine Attitude des schlechten Verlierers“, so BVB-Geschäfstführer Hans-Joachim Watzke.

Und auch im Netz wird das Thema kontrovers diskutiert. So wies ein User scherzhaft darauf hin, dass Brasilien rückwirkend einen Protest für das verlorene 1:7-Halbfinale gegen Deutschland bei der WM 2014 einlegen würde. Dort habe es in der Nachspielzeit einen falschen Einwurf gegeben. Ein anderer kündigte ein mögliches Wiederholungsspiel aufgrund des engen Terminkalenders für heute 14 Uhr an. Aber es gab auch Häme für den BVB. So twitterte ein Fan "Die, die nach dem Pokalfinale 2014 eine alberne online-Petition initiiert haben, regen sich jetzt über den Protest des effzeh auf." Auf den Punkt brachte es wohl am Ende ein weiterer User: "Wie auch immer entschieden wird: Verlierer bleibt der Videobeweis."

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