Vor 1.100 Zuschauern wachten die Rheinlöwen erst nach dem 0:2-Rückstand durch Jannik Schneider (45.) und Tarsis Bonga (77.) auf und kamen nur noch zum späten Anschlusstreffer von Daniel Somuah (84.). Durch die Niederlage rutschte der BSC in der Tabelle wieder hinter die Landeshauptstädter auf einen Abstiegsplatz. Während die Fortuna am kommenden Sonntag gegen Essen spielt, haben die Bonner noch zweimal Gelegenheit zu punkten. Mittwochabend (19.30 Uhr) in Wattenscheid und kommenden Sonntag bei Dortmund II.

Mit weniger Verstärkung aus der Ersten als erwartet trat die Düsseldorfer U23 zum Endspiel an. Ex-Bayern-Keeper Michael Rensing Gökhan Gül und Kiesewetter waren noch die prominentesten Namen in der Mannschaft von Interimstrainer Jens Langeneke. „Wir hatten mit mehr Profis gerechnet“, sagte BSC-Cheftrainer Daniel Zillken zur Fortuna Aufstellung. Der 50-jährige musste auf die angeschlagenen Kris Fillinger und Marcel Kaiser verzichten, die von Jannik Stoffels und Lars Lokotsch ersetzt wurden. Zudem fand sich Wiedenbrück-Torschütze Sebastian Hirsch für Adis Omerbasic in der Startelf wieder.

Dass viel auf dem Spiel stand, war beiden Teams anzumerken. Mit kontrollierter Offensive und möglichst wenigen Fehlern, versuchten vor allem die Gastgeber viel über die Außen. Dort wurde immer wieder Sebastian Hirsch gesucht, dessen Flankenversuche jedoch zunächst scheiterten. Die beste Möglichkeit hatte Lokotsch mit einem Schuss aus der Drehung (14.). Sechs Minuten später prüfte Fortunas Leroy Kwado seinen eigenen Schlussmann, der gerade noch ein Eigentor verhindern konnte. Auf der Gegenseite parierte BSC-Keeper Alexander Monath gegen den agilen Kaito Miyake (28.). Bonner Chancen zur verdienten Halbzeitführung hatten David Bors (40.) und Nico Perrey (44.). Stattdessen stand es zur Pause 1:0 für die Gäste. Mit der letzten Aktion in der ersten Hälfte köpfte Schneider nach Eckball von Justin Kinjo freistehend ein. „Es war der 19. Gegentreffer nach einem Standard“, sah Zillken erneut einen vermeidbaren Gegentreffer.

„Es geht weiter“, sprach der Trainer seinen Jungs in der Kabine nach der Schockstarre Mut zu. Dieser fehlte jedoch lange Zeit nach dem Seitenwechsel. Während Düsseldorf sich nun weit zurückzog, agierte der BSC beinahe ängstlich, wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Unsicherheit in den Köpfen rutschte den Rheinlöwen in die Beine. Mit gefühlt 80 Prozent Ballbesitz war am Düsseldorfer Strafraum zumeist Endstation. Gefahr keimte vor dem Gäste-Gehäuse nicht auf. Wie aus dem Nichts setzte sich dann Bonga in der 77. Minute gegen zwei Bonner durch und schon den Ball an Monath vorbei zum 0:2 in die Maschen. Erst jetzt wachten die in rot gekleideten Gastgeber auf und kamen zur ersten Torchance durch den eingewechselten Abdelkader Maouel (79.). Nach dem überfälligen Anschlusstreffer durch Somuah durfte endlich gejubelt werden im weiten Rund (84.). Die beste Chance auf den Ausgleich hatte noch Omerbasic mit einem Distanzschuss (90.).

Trotz der Niederlage wollte ein bitter enttäuschter Zillken seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Wir schauen jetzt nach vorne und haben es in der Hand“, versprüht der Bonner Trainer weiter Optimismus.

Bonner SC:Monath – Engelman, Perrey, Weber, Spinrath – Hirsch (63. Omerbasic), Stoffels (68. Maouel), Schumacher, Somuah – Bors, Lokotsch (76. Mabanza). Fortuna Düsseldorf: Rensing – Montag, Galle, Kwado, Gül – Ehret, Miyake (87. Naciri), Kinjo, Bonga (90.+1 Zündorf) – Schneider, Kiesewetter (75. Arifi). Tore: 0:1 Schneider (45.), 0:2 Bonga (77.), 1:2 Somuah (84.). Zuschauer: 1.100 Schiedsrichter: Kevin Domnick (Duisburg)