Bonner SC BSC will mit Trainer Zillken frühzeitig verlängern

BONN · Neben Trainer Daniel Zillken soll auch das Gros der Spieler beim Fußball-Regionalligaaufsteiger Bonner SC gehalten werden. Nach dem 2:1 bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II nimmt BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz den Vorstand in die Pflicht und fordert eine Aufstockung des Etats.

 Freudentänzchen: Die BSC-Spieler feiern den zweifachen Torschützen Dario Schumacher (Zweiter von rechts).

Freudentänzchen: Die BSC-Spieler feiern den zweifachen Torschützen Dario Schumacher (Zweiter von rechts).

Foto: hempel

Nachdem Schiedsrichter Mario Heller im Rheydter Grenzlandstadion mit drei in die Höhe gereckten Fingern die Nachspielzeit der Fußball-Regionalligapartie zwischen Borussia Mönchengladbach U 23 und dem Bonner SC angezeigt hatte, vergingen nur wenige Augenblicke. 2:1 führte der Aufsteiger durch den Doppelpack von Dario Schumacher beim Tabellenführer. Für BSC-Co-Trainer Michael Braun, Assistenzcoach Florian Mager, Betreuer Guido Holt und den einen oder anderen Ergänzungsspieler das Startsignal, mit wilden Gesten und lauten Rufen vehement den Schlusspfiff einzufordern. Jetzt noch den Sensationsdreier beim bislang ungeschlagenen Primus aus der Hand zu geben – nicht nur für den gestikulierenden Betreuerstab des BSC eine grauenhafte Vorstellung.

Die Herrschaften an der Linie mussten sich schließlich geschlagene vier Minuten gedulden, ehe der Unparteiische den 2:1-Erfolg des BSC per Schlusspfiff amtlich machte und die verdiente Jubelorgie der Bonner Delegation eröffnete. „In den ersten 20 Minuten waren wir immer einen Schritt zu spät. Dann aber haben wir über den Kampf ins Spiel gefunden“, meinte ein glücklich strahlender Ricardo Retterath, nachdem der BSC-Kapitän mit seinen Mannschaftskameraden die Glückwünsche der rund 100 Bonner Fans entgegen genommen hatte. BSC-Trainer Daniel Zillken gab gemeinsam mit Sportdirektor Thomas Schmitz einmal mehr den stillen Genießer. „Ich hatte ein gutes Gefühl und vollstes Vertrauen, dass meine Mannschaft den Vorsprung über die Zeit bringt“, erklärte Zillken seine Zurückhaltung in den letzten Sekunden, bevor der BSC dem haushohen Favoriten die erste Saisonniederlage beigebracht hatte.

Für Schmitz ist der Trainer sowieso der wichtigste Faktor für den Erfolg des Aufsteigers, der sich nach 15 Spielen mit 23 Punkten und Tabellenplatz sechs auf einem sehr guten Weg Richtung selbst gestecktem Ziel Klassenerhalt befindet. „An ihm ist ein Bundesligatrainer verloren gegangen. Im wesentlich war es seinem Coaching zu verdanken, dass die Spieler nach 20 schweren Anfangsminuten noch die Kurve bekommen haben“, sagt Schmitz, wohl wissend, dass neben dem einen oder anderen BSC-Spieler wie zum Beispiel Connor Krempicki, Dario Schumacher oder Lucas Musculus auch der BSC-Trainer auf dem Wunschzettel so mancher Clubs zu finden sein dürfte.

„Zillken ist eine ganz wichtige Personalie, die wir so bald wie möglich vom Tisch haben wollen“, betont der BSC-Sportdirektor, der sich laut eigener Aussage bereits in losen Gesprächen mit Spielern und Trainerstab befindet. „Dass wir womöglich den einen oder anderen Spieler nach dieser Saison abgeben müssen, ist mir bewusst“, meint Schmitz. „Aber wir wollen alles tun, das Gros der Mannschaft zu halten. Nicht umsonst haben wir junge und entwicklungsfähige Spieler verpflichtet, um in Bonn etwas aufzubauen“, betont der sportliche Leiter des Aufsteigers. „Aber dafür brauchen wir einen deutlich höheren Etat. Es wird uns nicht immer gelingen, so kreativ zu sein und mit geringen Mitteln eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen.“

Für Schmitz ist deshalb der Vorstand gefordert. „Trainer und Mannschaft liefern. Damit diese tolle Mannschaft nicht zerfällt, muss das Umfeld rechtzeitig hinsichtlich der Akquise neuer Sponsoren Gas geben.“

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