Weg von der reinen Lehre

Kommentar

Noch will es niemand offiziell bestätigen, aber es streitet auch niemand vehement ab. Dass im nächsten Jahr ein Triathlon in den 8. Rhein-Energie-Marathon integriert werden soll, ist mehr als ein Gerücht.

Samstags schwimmen und radeln, sonntags laufen - so etwas gibt's noch nicht auf der Welt. Früher reichte es, den Ausdauersportlern einen Becher Tee und eine Urkunde zu spendieren. Chef-Organisator Klaus Malorny hat das neulich noch einmal erzählt.

Wer jedoch heute einen Marathon etablieren und vor allem am Leben halten will, muss mehr bieten: unterschiedlich lange Strecken, mehrere Fortbewegungsarten, viel Ballyhoo. Beim Bonner Lauf wurde das beherzigt. Heute ist er weniger ein Marathon als vielmehr eine große breitensportliche Bewegungsveranstaltung.

Das wird honoriert. Die Veranstalter sprachen von erneut 200 000 Zuschauern an der Strecke, erstmals gab es mehr als 10 000 Meldungen, auch dem Titelsponsor gefällt's. Rhein-Energie gab bereits die Zusage weiterzumachen, auch wenn die Siegerzeiten nach wie vor nicht fernsehtauglich sind.

Das sind gute Voraussetzungen, etwas richtig Neues zu wagen. Wenn 2008 im Rhein geschwommen, durchs Siebengebirge geradelt und tags darauf durch Bonn gelaufen wird, mögen das die Vertreter der reinen Marathon-Lehre für Kirmes halten. Aber viele Leute wird es interessieren - womöglich auch die Fernsehsender.

[ zum Bericht ]

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