1. FC Köln Peter Stöger mit Respekt vor dem heutigen Gegner Aue

KÖLN · Beim Anschwitzen unmittelbar vor dem Anpfiff, bei einem Spaziergang am Fuße des Erzgebirges oder vielleicht auch bei der letzten leichten Nahrungsaufnahme im Hotel wird Peter Stöger seine komplette Mannschaft erst darüber informieren, wer in der Anfangsformation des 1. FC Köln beim Gastspiel in der 2. Fußball-Bundesliga am Samstag um 13 Uhr in Aue steht.

 Die zuletzt nicht überzeugenden Offensiv-Leistungen versetzten Kölns Torjäger Patrick Helmes (Mitte) in Staunen.

Die zuletzt nicht überzeugenden Offensiv-Leistungen versetzten Kölns Torjäger Patrick Helmes (Mitte) in Staunen.

Foto: Schmülgen

Dementsprechend ließ der Trainer die Journalisten am Freitag - wie gewohnt - im Unklaren bezüglich der Aufstellung. Bei seinen Kickern macht er dagegen Unterschiede: "Es kommt auf den Spielertyp, auf den Charakter an. Einige nehme ich mir schon vorher auf die Seite und sage ihnen, ob sie spielen oder nicht. Bei anderen ist es besser, wenn sie erst kurz vor dem Anpfiff erfahren, ob sie in der Startformation stehen oder nicht", offenbarte Stöger. "Aber wir im Trainerteam haben uns natürlich schon festgelegt."

Festgelegt haben sich die Entscheidungsträger seit Wochen auf die Defensiv-Abteilung. "Da wird es keine Veränderungen geben", stellte Stöger, der in Anbetracht des vorhandenen Kaders wenig vom Rotationsprinizp hält, immerhin klar. So haben der Torhüter (Timo Horn), die Abwehrspieler (Miso Brecko, Dominic Maroh, Kevin Wimmer und Jonas Hector) sowie die defensiven Mittelfeldakteure (Matthias Lehmann, Yannick Gerhardt) momentan eine Aufstellungsgarantie.

Schwieriger tut sich der Chefausbilder aus Österreich mit der Offensive. Die Überlegung, ob der FC heute in Aue mit zwei Spitzen oder doch nur mit einer antreten soll, bereitete dem Trainer unter der Woche Kopfzerbrechen. Anthony Ujah und Patrick Helmes oder Ujah oder Helmes, oder vielleicht sogar Helmes und Thomas Bröker - Stöger muss entscheiden. Das gilt auch für das offensive Mittelfeld, bei dem Slawomir Peszko wohl die schlechtesten Karten besitzt. "Er hat mich in den letzten beiden Spielen nach seiner Einwechslung nicht überzeugt", gab Stöger zu Protokoll.

Dies wird der Pole nicht gerne hören, denn der Profi ist nur bis Saisonende vom AC Parma ausgeliehen, würde aber allzu gerne in der Domstadt bleiben. Was den Auftritt der Kölner im Erzgebirge angeht, warnt der Trainer davor, den Gegner zu unterschätzen. "Aue hat sich aus einer schweren Situation herausgearbeitet, nach der Winterpause in allen drei Spielen gepunktet und auch Kaiserslautern besiegt. Sie haben durch kämpferische Elemente gewonnen, phasenweise aber auch richtig guten Fußball gespielt."

Da gilt es dagegen sowie dem hohen Erwartungsdruck der eigenen Fans Stand zu halten. Rund 2500 Anhänger (größtenteils kostümiert) werden die lange Reise Richtung Osten antreten. Stöger warnt davor, den Aufstieg als Selbstläufer zu sehen. Die Resultate in diesem Jahr geben ihm recht. "Man darf nicht übersehen, wie schwer es ist, in dieser Liga um den Aufstieg zu spielen. Jedes Spiel ist schwierig.

Das sehen ja auch die Mannschaften, die hinter uns stehen und keinen Boden auf uns gutgemacht haben, obwohl wir nur vier Punkte aus drei Spielen geholt haben", sagt Stöger. Für viele seiner Spieler sei es eine neue Situation, der Gejagte zu sein. "Die Mannschaft muss sich auf diese Situation einstellen, das ist vor allem eine psychologische Sache. Unser Job als Trainerteam ist es, Ruhe zu bewahren."

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