1. FC Köln empfängt den HSV Labbadia stellt sich vor Spahic

KÖLN · Fast auf den Tag genau vor einem Jahr standen sich der 1. FC Köln und der Hamburger SV zum Saisonauftakt der Fußball-Bundesliga gegenüber. Am Ende gab es ein 0:0, bei dem die Defensivreihen die Partie bestimmten. Das könnte an diesem Samstag anders werden.

 Dem schlechten Image von Emir Spahic (vorne) versucht HSV-Trainer Bruno Labbadia (hinten) entgegenzuwirken.

Dem schlechten Image von Emir Spahic (vorne) versucht HSV-Trainer Bruno Labbadia (hinten) entgegenzuwirken.

Foto: dpa

Vor allem die Gastgeber wollen ihre neue Offensivkraft ausspielen. Ein Sieg und die dann sieben Punkte wären der beste Saisonstart für den FC seit 1996; damals gab es drei Erfolge. Dagegen spricht die Serie von Bruno Labbadia: Der ist als Trainer in sieben Spielen (vier Siege) noch ungeschlagen gegen den FC.

Gleiches gilt freilich für FC-Trainer Peter Stöger, dessen Mannschaft in der Vorsaison dem 0:0 ein 2:0 in Hamburg folgen ließ. Ob man erneut ohne Gegentreffer bleibt? "Das ist schwer zu sagen. In jede Richtung ist etwas möglich. Es wird eine interessante Geschichte", meinte der Wiener. Der schaute der Begegnung zumindest stressfreier entgegen als Bruno Labbadia. Denn während im FC-Kader die schon gewohnte Ruhe herrscht, hielt beim HSV die vor dem Meisterschaftsstart ausgebrochene Alarmstimmung an. Waren es zunächst die Pleite im DFB-Pokal bei Viertligist Carl Zeiss Jena und die 0:5-Abfuhr beim FC Bayern, so folgten Auseinandersetzungen unter den Spielern und die Veröffentlichung von Interna aus dem Mannschaftskreis.

Im Mittelpunkt von Streitereien stand Emir Spahic. Von Bayer Leverkusen nach seiner Prügelattacke gegen einen Ordner entlassen, erhielt der Bosnier beim HSV eine neue Chance. Sein Temperament konnte der 35-Jährige freilich nicht ändern. Erst legten er und Nicolai Müller sich im Training an, dann kam es beim Spiel in München zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem Abwehrspieler und Lewis Holtby.

Auch auf dem Spielfeld ist Emir Spahic kein Freund von Traurigkeit. Sein kompromissloses Spiel ist ebenso bekannt wie seine farbige Kartenstatistik: In jedem dritten Pflichtspiel sah er Gelb, außerdem bereits zehn Mal Rot. Bruno Labbadia versucht auch deshalb, seinen erfahrenen Abwehrspieler in Schutz zu nehmen. Er hoffe, dass sich die Schiedsrichter nicht beeinflussen lassen würden, meinte der Trainer. Daneben störte ihn die Tatsache, dass Vorkommnisse aus der Kabine in die Öffentlichkeit getragen werden. Jetzt sucht er den Maulwurf.

Zu allem Überfluss fiel vor dem Gastspiel in Köln noch einer der Leistungsträger aus. Johan Djourou zog sich im Spiel gegen Stuttgart einen Faserriss im Oberschenkel zu, schoss aber angeschlagen noch den Siegtreffer.

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