Köln gegen Mainz FC erneut zu harmlos im Angriff

KÖLN · Mit lediglich einem Heimerfolg geht der 1. FC Köln in die Winterpause. Beim humorlosen 0:0 gegen den anderen "Karnevalsverein" der Fußball-Bundesliga verpasste es die Elf von FC-Trainer Peter Stöger drei Tage nach dem Sieg auf Schalke, ihre gute Ausgangslage in der Tabelle zu verbessern.

Immerhin reichte es gegen den FSV Mainz 05 nach zuvor drei Heimniederlagen zu einem Punktgewinn.

"Wir haben gezeigt, dass wir das Spiel unbedingt noch gewinnen wollten. Leider hat es dafür nicht gereicht. Der eine Punkt war aber aufgrund des großen Aufwands verdient", sagte Stöger. Aus Sicht von FC-Torwart Timo Horn, der sich verständlicherweise freute, endlich wieder einmal ohne Gegentor geblieben zu sein, war Köln gefährlicher: "Aber wir waren nicht zwingend genug. Deshalb müssen wir zufrieden sein."

Köln zeigte sich einmal mehr zu harmlos in der Offensive - nach 70 Minuten schoss Mittelstürmer Anthony Ujah erstmals auf das gegnerische Tor. Somit blieb der FC im achten Saison-Heimspiel zum fünften Mal ohne Torerfolg. Die Stöger-Elf ist mit jetzt sechs Zählern aus acht Spielen im eigenen Stadion bei 4:8 Toren weiterhin das zweitschwächste Heimteam nach dem VfB Stuttgart (4:16 Treffer und vier Punkte nach sieben Begegnungen in heimischer Umgebung).

Nur auf einer Position hatte Stöger die Startelf gegenüber dem siegreichen Spiel auf Schalke umformiert. Für Innenverteidiger Mergim Mavraj kehrte Dominic Maroh nach mehr als zwei Monaten zurück in die Anfangsformation. Damit zog der Trainer die Konsequenz aus den wiederholten Fehlern, die dem albanischen Nationalverteidiger zuletzt unterlaufen waren. Ein anderer Ausfall beim FC war einer Erkrankung geschuldet. Miso Brecko fehlte wegen einer Magen-Darm-Erkrankung. Noch kurzfristiger musste bei den Mainzern Nikolce Noveski ersetzt werden. Beim Aufwärmen verletzte sich der Innenverteidiger. Statt des aus Leverkusen verpflichteten Philipp Wollscheid kam Linksverteidiger Junior Diaz in die Elf.

Für den ersten Aufreger der Partie sorgten nicht die Spieler, sondern Linienrichter Kai Voss. Der entschied in der achten Minute auf eine Abseitsstellung von Dominic Maroh, nachdem diesem die vermeintliche Führung gelungen war. Nach einem Freistoß von Matthias Lehmann drückte der Abwehrspieler den Ball aus zwei Metern über die Linie. Selbst die Fernsehbilder brachten keinen eindeutigen Hinweis für eine Abseitsstellung des Schützen.

Die Folgezeit bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Florian Meyer verlief relativ ereignislos. Tormöglichkeiten waren hüben wie drüben dünn gesät. Bei der vielleicht besten für die Gastgeber verzog der einsatzfreudige und spielstarke Yannick Gerhardt in der 32. Minute. Es war der Abschluss des ersten und letztlich einzigen sehenswerten Angriffs der Kölner im ersten Spielabschnitt.

Die Gäste, die hoch verteidigten und die Partie spielerisch offen gestalteten, kamen zu Kopfbällen durch Junior Diaz (13.) und Sami Allagui (24.). Timo Horn hatte aber keine Mühe. Weit mehr musste er in der 29. Minute riskieren. Kevin Vogt unterlief ein schwerer Abspielfehler, als er zu ungenau in Richtung von Dominic Maroh in den eigenen Strafraum passte. Der Ball flog am Innenverteidiger vorbei. Doch Shinji Okazaki zögerte im letzten Moment mit einem Schuss, so dass der heranstürmende FC-Torhüter die Situation klären konnte.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte das Schiedsrichtergespann die erste entscheidende Aktion. Nach einem taktischen Foul von Vogt sah der Kölner in der 47. Minute die Gelbe Karte. Da es seine fünfte Verwarnung in der Hinrunde war, ist er für das abschließende Spiel am Samstag in Wolfsburg gesperrt.

Das Spiel blieb bis zum Ende ziemlich zerfahren. Zwar bemühten sich die Gastgeber ab der 60. Minute intensiver um den Führungstreffer und kamen zu einer Reihe von Eckbällen und Strafraumszenen. Doch der letzte entscheidende Pass fehlte ebenso wie ein gelungener Torschuss. Glück besaßen sie noch in der 76. Minute, als Joo-Ho Park freistehend die Latte traf.

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