Scout aufgeflogen Der Spion, der aus Kölle kam

Sollte es jemand beim 1. FC Köln noch nicht gewusst haben: Der Job des Geheimagenten ist längst nicht so glamourös, wie die Vita von James Bond vielleicht vermuten ließe.

Keine Frauen-Geschichten, keine schnellen Autos und ein Martini allenfalls nach erfolgreicher Mission. Der Geheimagent fällt nicht auf. Sonst wäre er ja nicht geheim. Mit gutem Grund steht "Tarnung" auf dem Lehrplan des Bundesnachrichtendienstes ganz oben.

Der FC-Spion, der jetzt im Trainingslager des Hamburger SV enttarnt wurde, hatte da wohl nicht aufgepasst. Oder blaugemacht, um sich einen neuen Schlapphut zu kaufen. Lustvoll berichtet der "kicker", wie sich ein vermeintlicher Kollege in Dubai unter die Hamburger Journalisten mischte und auffällig unauffällig jeden Querpass dokumentierte. Als der Mann nach seiner Herkunft gefragt wurde, verschwand er im Dunkel der Nacht. Dazu muss man wissen, dass der HSV der erste Rückrundengegner des FC ist.

Nun sind die Kölner nicht zum ersten Mal auf dem glatten nachrichtendienstlichen Parkett ausgerutscht. Die Sache mit der Informationsbeschaffung verläuft in der Regel so holprig wie der Spielaufbau. Wer - wie der FC in den 60ern - Zvezdan Cebinac will, aber dessen minderbegabten Zwillingsbruder Srdjan verpflichtet, darf beim BND allenfalls die Sonnenbrillen putzen.

Was soll man aber auch erwarten von Agenten, deren Legenden höchst verräterisch sind: Tarnname - Hennes, Agentenname - 0011.11., Beruf - Köbes, markantes Kennzeichen - Ziegenbart. Der echte James Bond würde sich schütteln vor lachen. Sich und seine Martinis.

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