Kölner Haie Playoffs enden mit Sieg gegen Tabellenzweiten Nürnberg

KÖLN · Mit dem 4:3 in einem auf Playoff-Niveau stehenden Spiel in der ausverkauften Arena der Ice Tigers beendeten die Haie zudem die Serie der Nürnberger von neun Siegen in Folge und blieben selber im neuen Jahr ungeschlagen.

Raufereien gehören dazu: Hier geraten der Kölner Jean-Francois Boucher (Mitte) und Yasin Ehliz (unten) aneinander. FOTO: DPA

Raufereien gehören dazu: Hier geraten der Kölner Jean-Francois Boucher (Mitte) und Yasin Ehliz (unten) aneinander. FOTO: DPA

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Er gehört zu den Lieblingsbegriffen von Cory Clouston. Wenn der Trainer der Kölner Haie über seine Mannschaft referiert, spricht er bevorzugt von einem „Prozess“. Das mag zum einen damit zusammenhängen, dass der Kanadier akribisch nach der Perfektion sucht und eigentlich nie zufrieden ist. Vor allem aber dürfte es mit dem System zu tun haben, nach dem die deutsche Eishockey-Meisterschaft ausgespielt wird. Dienen doch die 52 Hauptrundenspiele allein dazu, zehn Playoff-Teilnehmer zu ermitteln und ihre Positionen für den Titelkampf festzulegen. Entscheidend zur Sache geht es erst ab März, wenn die Ausscheidungsrunden beginnen. So gesehen befinden sich die Haie Anfang Januar also noch mitten in dem Prozess, der erst zu den Playoffs abgeschlossen ist und die Kölner dann in die Form gebracht haben soll, die sie zu einem Titelkandidaten macht.

Beim Blick auf die jüngsten vier Partien des achtfachen Deutschen Meisters liegt die Vermutung nahe, dass Clouston und sein Trainerstab diesen Prozess schon weit voran getrieben haben. Dem peinlichen 0:6 zum Jahresende bei DEL-Neuling Bremerhaven ließ der KEC mit zwei Siegen gegen Meister und Tabellenführer München, einem Erfolg in Berlin und am Sonntag einem weiteren beim Tabellenzweiten Nürnberg eine bemerkenswerte Reaktion folgen.

Die Kölner ließen sich weder vom ungünstigen Zeitpunkt des 0:1 durch Andrew Kozek (19.) kurz vor der ersten Pause aus dem Konzept bringen, noch vom 2:2, das Sasa Martinovic nach Haie-Treffern von Ryan Jones (21.) und Christian Ehrhoff (24.) zu Beginn des Schlussdrittels gelang. Die Antwort des KEC auf den Ausgleich war auch ein Schulterschluss mit Gustaf Wesslau. Der sonst tadellose schwedische Torwart der Kölner sah nämlich bei Martinovics Schlagschuss in der 43. Minute nicht gut aus und gab den Nürnbergern damit das Momentum zurück. Wesslaus Teamkollegen waren aber in der Lage, ihrem Goalie zu zeigen, dass auch er sich Fehler leisten kann, ohne dass dies gleich eine Niederlage zur Folge hat. Mitten in die Drangperiode der Hausherren hinein produzierten Pascal Zerressen, Patrick Hager und Philip Gogulla eine Traumkombination, an deren Ende Jones zweiter Treffer des Tages zum 3:2 stand (55.). Der überragende Hager legte noch das 4:2 nach (56.), so dass auch Brandon Prusts 3:4 (58.) für die körperlich robusten und nie aufsteckenden Ice Tigers nicht mehr weh tat. „Alles ist ein Prozess. Es geht die ganze Zeit darum, sich zu finden und besser zu werden“, erklärte Haie-Topscorer Hager nach Spielende noch einmal den Kern der Sache.

Wie weit der Prozess der Konstanz nun gediehen ist, wird das nächste Wochenende zeigen: Beim Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen Augsburg und am Sonntag in Wolfsburg geht es für den Tabellendritten gegen zwei weitere Teams aus den Top Sechs.

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