Tierquälerei bei Kaninchenmast Siegburger Hit-Kette nimmt Fleisch aus den Regalen

Siegburg · Wer diese Bilder sieht, dem dürfte der Osterbraten im Halse stecken bleiben. Hunderte Kaninchen, in winzige Käfige gepfercht auf einem Drahtgitter, das in ihre weichen Pfoten schneidet und unter dem sich ihre Fäkalien bis zu einem halben Meter hoch türmen.

Elendes Leben: Solche Bilder aus einem deutschen Kaninchenmastbetrieb sollen Verbraucher wachrütteln.

Elendes Leben: Solche Bilder aus einem deutschen Kaninchenmastbetrieb sollen Verbraucher wachrütteln.

Foto: ga

Die Käfige sind so klein, dass die Kaninchen weder hoppeln noch sich aufrichten können. Heimlich aufgenommen von Aktivisten des in Köln ansässigen Deutschen Tierschutzbüros in einem Kaninchenmastbetrieb in der Nähe von Leipzig.

"Wir appellieren an die Verbraucher, an Ostern auf Kaninchenfleisch zu verzichten", sagt Stefan Klippstein vom Deutschen Tierschutzbüro, der sich nach eigenen Angaben in den Mastbetrieb eingeschlichen und die Zustände dokumentiert hat (www.tierschutzbuero.de).

Nach seinen Angaben werden 30 Millionen Kaninchen in Deutschland ähnlich gehalten. Auf einen Aufruf der Tierschützer reagierten mittlerweile mehr als 7000 Tierfreunde und forderten Supermarktketten auf, das "Qualfleisch" aus ihren Regalen zu verbannen.

Die Siegburger Dohle-Gruppe stellte den Verkauf daraufhin in ihren Hit-Märkten ein. Nach Angaben der Tierschützer wird das Fleisch aber noch bei anderen Supermarktketten angeboten. "Wer unbedingt Kaninchenfleisch essen will, sollte darauf achten, dass es wenigstens von freilaufenden Tieren stammt", sagt Klippstein.

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