Computer-Panne Kein Geld bei Sparkassen

FRANKFURT/KÖLN · "Außer Betrieb", hieß es am Freitag über einen Zeitraum von rund sieben Stunden an Tausenden Geldautomaten von Sparkassen. Betroffen waren zahlreiche Kunden im Rheinland, Bremen, Saarland, Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg.

 Außer Betrieb: Sparkassen-Kunden mussten während der sieben Stunden währenden IT-Panne am Schalter per Papier-Beleg Geld abheben oder auf die Geldautomaten der Konkurrenz ausweichen - gegen Gebühr.

Außer Betrieb: Sparkassen-Kunden mussten während der sieben Stunden währenden IT-Panne am Schalter per Papier-Beleg Geld abheben oder auf die Geldautomaten der Konkurrenz ausweichen - gegen Gebühr.

Foto: dpa

Netzwerkprobleme in einem Rechenzentrum der Frankfurter Finanz Informatik, dem IT-Dienstleister der Sparkassen, hätten zu einer "recht flächendeckenden" Störung geführt, sagte der Sprecher Florian Schleicher.

Kunden standen bereits am frühen Morgen vor Geräten, die kein Geld ausspuckten. Die erste Fehlermeldung ging gegen sieben Uhr morgen in Frankfurt ein, sagte der Sprecher. Betroffen waren außerdem Kontoauszugsdrucker und andere SB-Geräte. Teils waren auch Überweisungen nicht möglich. Und Kassensysteme, die oft über die Rechenzentren liefen, seien ebenso "offline" gewesen, so Schleicher

Dabei sei das Ausmaß der Störung von Sparkasse zu Sparkasse verschieden, abhängig davon, welche Leistungen die Institute von der Finanz Informatik beziehen würden. Einige Sparkassen seien gar nicht betroffen gewesen, bei anderen hätten auch die Bürorechner nicht funktioniert.

Auch die 365 Geldautomaten der Sparkasse Köln Bonn und die Automaten der Kreissparkasse Köln waren außer Betrieb. Geld haben beide Institute Kunden allerdings am Schalter ausgegeben. Handbetrieb, so wie früher. Jetzt muss nachgebucht werden. Man habe versucht so viel Geschäft wie möglich aufrecht zu halten, sagte Jörg Wehner, Pressesprecher der Sparkasse Köln Bonn. Die Kreissparkasse Köln hielt einzelne Filialen über Mittag durchgehend geöffnet, um ihre Kunden mit Bargeld zu versorgen.

Keine Probleme hatten dagegen gestern Sparkassen-Kunden, die mit EC- oder Kreditkarte im Handel oder in Restaurants bezahlen wollten. Auch beim Online-Banking gab es keine Störungen. Und auch Geldautomaten der Konkurrenz spuckten ohne Murren Geld aus, allerdings gegen die zum Teil recht happigen Gebühren für die Benutzung fremder Geldautomaten.

Entwarnung gaben die betroffenen Institute zum Teil über ihre Internetseiten am frühen Nachmittag. Ab etwa 14 Uhr bekamen die Kunden wieder Geld am Automaten Da sei das System wieder stabil gewesen, so Schleicher.

Nachdem die Technik jetzt wieder läuft, macht sich die Finanz Informatik auf die Fehlersuche. Was genau zu dem Ausfall geführt hat, sei noch nicht klar, sagte Schleicher. Man sei aber nicht Opfer einer Hacker-Angriffs geworden, betonte er. Ihm sei auch nicht bekannt, dass eine neue Software aufgespielt worden sei. Es habe eine Netzwerkkomponente im Rechenzentrum nicht mehr richtig funktioniert und dadurch einen Datenstau verursacht, hieß es zur Fehlerursache.

Insgesamt waren wohl "mehrere Tausend" der rund 25.000 Automaten betroffen, die das Unternehmen bundesweit für die Sparkassen betreibt. (raz/dpa)

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