Deutsche Post DHL Appel sieht "Meilenstein" für Wachstum in den USA

CINCINNATI · Als "Meilenstein" für das weitere Wachstum des Unternehmens hat der Vorstandschef des Bonner Unternehmens Deutsche Post DHL, Frank Appel, gestern die Erweiterung des DHL-Drehkreuzes am Flughafen von Cincinnati (Ohio) bezeichnet. DHL hat seit 2009 rund 105 Millionen US-Dollar in das Drehkreuz in Cincinnati investiert.

 Große Investition: Fortan kann DHL in Cincinnati 130 000 Sendungen pro Nacht abfertigen.

Große Investition: Fortan kann DHL in Cincinnati 130 000 Sendungen pro Nacht abfertigen.

Foto: DHL

Davon sind in diesem Jahr 47 Millionen Dollar in die Erweiterung der Sortierkapazitäten geflossen, die nun um zehn Prozent größer sind als zuvor. 130 000 Sendungen können nun pro Nacht abgefertigt werden.

"Das ist eine der größten Einzelinvestitionen, die unser Unternehmen je getätigt hat", sagte Appel gestern bei der Einweihung in Cincinnati. Vergangenes Jahr hatte DHL ein neues Drehkreuz in Shanghai in Betrieb genommen. Dort habe das Unternehmen 175 Millionen Dollar investiert. Diese zwei Investitionen zeigten, wie stark das Expressgeschäft von DHL derzeit wachse. Im ersten Quartal 2013 nahm der Umsatz mit Express-Sendungen in den USA insgesamt um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahrsquartal auf 3,2 Millionen Euro pro Tag zu.

Durch die Erweiterung der Sortieranlagen sind nach Unternehmensangaben 280 neue Arbeitsplätze entstanden. 2000 Menschen beschäftigt DHL jetzt in Cincinnati insgesamt. 49 Flugzeuge können pro Nacht auf dem Gelände abgefertigt werden. 40 Flugzeuge sind es derzeit in der Regel pro Nacht.

Mit den zwei weiteren großen Drehkreuzen in Hongkong und Leipzig bildet Cincinnati damit das Rückgrat des weltweiten Verteilnetzes. Von diesen Stationen aus werden die Sendungen in ihre Zielländer weiterverteilt. "Durch unsere Investitionen in das Drehkreuz können wir schneller und effektiver auf die wachsenden internationalen Aktivitäten unserer Kunden reagieren, besonders bei kleineren und mittleren Unternehmen", sagte Stephen Fenwick, Bereichsvorstand von DHL Express auf dem gesamten amerikanischen Kontinent.

92 Prozent der 2,8 Millionen DHL-Kunden weltweit seien kleinere und mittlere Unternehmen. Da nur ein Prozent aller US-Firmen überhaupt Waren exportieren würden, liege eine große Marktchance für DHL in den USA darin, mehr Unternehmen zu Exporten zu ermutigen. Deshalb gebe es eine spezielle Beratung der Firmenkunden, die diesen Schritt erstmals machen wollen.

Eines der Länder, die aus US-Sicht am stärksten wachsen, ist Australien, sagte Ian Clough, Chef des US-Geschäftes von DHL Express. Clough führt dieses starke Wachstum vor allem auf Einfuhrerleichterungen Australiens zurück, die es seit einigen Jahren gibt. DHL hat mit den erweiterten Kapazitäten in Cincinnati auch neue Flüge nach Japan und Australien aufgenommen.

Auch aus Leipzig kommt jede Nacht ein Frachtflugzeug in Cincinnati an und nimmt dann wieder Waren für den europäischen Markt mit.

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