Meckenheimer Sängerkreis Die Freude am Gesang schwingt mit

MECKENHEIM · Schöne Mädchen, die Liebe und den Wein priesen die 18 Sänger des Meckenheimer Sängerkreises am Sonntag bei ihrem Stiftungsfest vor der Schützenhalle. Die Freude am Gesang war nicht zu überhören. Mehrstimmig intonierten die Männer "Jeder Tag ein Sonntag", "Ein Mädchen vom Lande" und "Aus der Traube in die Tonne". Unter der Leitung und Orgelbegleitung von Valery Kashlyaev ließen sie stellenweise auch die Comedian Harmonists grüßen.

 Von schönen Mädchen und der Liebe singen die Männer beim Stiftungsfest des Meckenheimer Sängerkreises.

Von schönen Mädchen und der Liebe singen die Männer beim Stiftungsfest des Meckenheimer Sängerkreises.

Foto: Roland Kohls

Der jüngste der Sänger ist 50 Jahre alt, der Vorsitzende Heinrich Müller mit seinen 67 Jahren der zweitjüngste und der Ehrenvorsitzende Ludwig Wolf mit 83 Jahren der älteste im Männergesangverein (MGV). Um den Nachwuchs sei es "kritisch" bestellt, räumte Müller ein. Kein Wunder, ziehe es Jüngere doch eher zu den Ghospel-Singers oder den drei Jugendchören in der Stadt. Das Repertoire des MGV reicht von der Operette über Spirituals bis zu Volksmusik "im guten Sinne", wie Müller betonte. Dass sie auch in der Kirchenmusik zu Hause sind, bewiesen die Männer am Vorabend bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Johannes der Täufer. Hier kam dem MGV seine Chorgemeinschaft mit dem Gesangverein "Liederkranz" aus Bonn-Lengsdorf zugute, der die Zahl der Sänger verdoppelte. In der sehr gut besuchten Messe sangen sie ausschließlich a cappella, unter anderem das orthodoxe "Tebe Poem", einen Psalm in slawischer Kirchensprache in der Vertonung von Bort Nianski.

Auf Initiative des Meckenheimer Lehrers Toni Langenfeld war am 13. Juli 1920 mit damals elf Sängern der "Quartettverein Meckenheim" gegründet worden. Schnell wurden es mehr, so dass am 3. April 1921 das erste Konzert gegeben werden konnte. 1922 wurde der heutige Name "Meckenheimer Sängerkreis" eingeführt. Im Zweiten Weltkrieg herrschte dann Singpause. Die Probenarbeit wurde erst im Mai 1949 wieder aufgenommen. Seitdem gestaltet der MGV alle zwei Jahre mit seinen Chor- und Solistenkonzerten das musikalische Leben seiner Heimatstadt mit. Dieses Jahr fand der Auftritt im Juni zusammen mit Solisten aus Stuttgart bei den 15. Meckenheimer Kulturtagen statt.

Im September 2011 konnte die 35 Jahre alte Chorgemeinschaft mit dem Lengsdorfer "Liederkranz" wiederbelebt werden. Diese war unterbrochen, weil ein langjähriger Dirigent aufgegeben hatte. Nun freuen sich die Meckenheimer, dass sie mit Valery Kaschlyaev wieder einen gemeinsamen Dirigenten haben - und damit die Grundvoraussetzung für eine Chorgemeinschaft gegeben ist. "Nach dem Konzert ist vor dem Konzert", sagte Müller. Er freut sich bereits auf die Feier zum 95-jährigen Bestehen im Jahre 2015.

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