Kinderbetreuung in Bornheim Kita in Dersdorf wird erweitert

Bornheim-DERSDORF · Die bisher eingruppige Kita in Dersdorf soll künftig 55 Plätze bieten und damit gegebenenfalls auch den über den Ort hinausgehenden Bedarf abdecken. Alles in allem investiert die Stadt 1,5 Millionen Euro in die Erweiterung.

Wer als „Grashüpfer“ in der gleichnamigen Dersdorfer Kita aufgenommen werden will, muss mindestens drei Jahre alt sein. Für jüngere Vertreter der Spezies ist dort bislang noch kein Platz. Obwohl Politik und Verwaltung seit Jahren den Bedarf einer U 3-Betreuung in Bornheims zweitkleinstem Ortsteil sehen und die Erweiterungspläne auf dem Tisch liegen, ließ die Einrichtung einer zweiten Gruppe auf sich warten. Doch nun könnte tatsächlich Bewegung in die Sache kommen – und zwar mehr, als sich die Dersdorfer hätten träumen lassen.

Statt einer Erweiterung auf zwei Gruppen stimmte der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Kita auf drei Gruppen zu vergrößern. Statt der bisher angestrebten 35 bis 40 Plätze könnten durch eine dritte Gruppe 50 bis 55 Plätze (davon 16 U 3-Plätze) geschaffen werden.

„Wenn wir schon Platz verbauen, können wir auch eine dritte Gruppe einrichten“, erklärte Bornheims Beigeordnete Alice von Bülow den Vorschlag, der noch mit der Fachaufsicht des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) abgestimmt werden muss. Wie mehrfach berichtet, sucht die Stadt händeringend nach Grundstücksflächen für den Bau dringend benötigter neuer Kitas. „Wir könnten sofort eine sechsgruppige Einrichtung füllen“, erläuterte von Bülow im Ausschuss nochmals die prekäre Situation.

Das Grundstück ist Eigentum der Stadt

Im Fall der Dersdorfer Kita ist die Lage günstig: Sie befindet sich in städtischer Trägerschaft, und das Grundstück ist ebenfalls Eigentum der Stadt. Ursprünglich war ein eingeschossiger Neubau für zwei Gruppen auf dem Vorplatz des alten Kita-Gebäudes geplant. Nun soll der Neubau ein weiteres Geschoss für die dritte Gruppe mit zwei Nebenräumen sowie Kinder-WC und Wickelbereich erhalten. Im alten Gebäude werden ein Multifunktionsraum, Büro, Küche und Garderobe untergebracht.

Für den Außenbereich wird derzeit mit dem Eigentümer ein Pachtvertrag für die Dauer von 20 Jahren abgeschlossen, um den Flächenbedarf langfristig zu sichern. Eine Verlängerungsoption ist vorgesehen. Trotz der Erweiterung auf drei Gruppen entspricht die Außenfläche noch den Anforderungen der Raumempfehlungen des LVR. Zusätzlich können die Mädchen und Jungen den unmittelbar an die Kita angrenzenden Spielplatz nutzen. Die Gesamtkosten für die Erweiterung auf drei Gruppen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Der nun verworfene zweigruppige Ausbau hätte mit rund einer Million zu Buche geschlagen.

„Es macht Sinn, angesichts der angespannten Situation die Gelegenheit beim Schopfe zu packen“, sprach sich Rainer Züge (SPD) für die Dreigruppen-Lösung aus und bedankte sich bei der Verwaltung, dass sie diese Lösung gesehen und kurzfristig vorgelegt habe.

Ortsvorsteher spricht von zukunftsfähigem Ausbau

Dersdorfs Orstvorsteher Ewald Keils (CDU), der zugleich Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses ist, zeigte sich ebenfalls erfreut: „Wir hoffen seit vielen Jahren auf eine Lösung und sind dankbar, dass die Kita nun zukunftsfähig ausgebaut wird.“ Die Erweiterung sei auch angesichts der vielen jungen Familien, die in Dersdorf leben, unerlässlich, betonte Keils. Es sei wichtig, dass die Infrastruktur in kleinen Ortschaften gestärkt und unterstützt werde.

„Für Dersdorf ist es nicht falsch und für Bornheim ein Gewinn“, betonte von Bülow. Dersdorf liege so zentral, dass die Kita gegebenenfalls auch den über Dersdorf hinausgehenden Bedarf abdecken könnte. Aufgrund der veränderten Planung könnte sich die Umsetzung um „mehrere Monate“ verschieben, erläuterte der Beigeordnete Manfred Schier auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Ursprünglich war von einem Baubeginn Ende 2019 ausgegangen worden.

Informiert wurde der Jugendhilfeausschuss in der Sitzung auch über den sonstigen Sachstand in Sachen Kita-Ausbau, der mittlerweile 24 neue Gruppen im Stadtgebiet vorsieht.

Am schnellsten könnte die Stadt den Bedarf mit einer zusätzlichen provisorischen Lösung an der Adenauerallee/Ecke Bonner Straße auffangen. Hier könnten kurzfristig fünf Gruppen entstehen (siehe Kasten). Petra Heller (CDU) beantragte, dass die weiteren Planungen interfraktionell im Arbeitskreis Städtebau diskutiert werden sollen.

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