Verkehrsprobleme in Bornheim Kanalsanierung in Kardorf und Hemmerich beginnt
BORNHEIM-KARDORF/HEMMERICH · Etwa ein Jahr lang werden sich die Kardorfer und Hemmericher ab nächster Woche mit erheblichen Verkehrseinschränkungen arrangieren müssen.
Denn dann beginnen die Arbeiten zur Erneuerung des Abwasserkanals, der durch beide Orte führt. Geplant war als Auftakt ursprünglich der kommende Montag, 6. Juli. Aufgrund der starken Hitze wird sich dieser vermutlich um etwa drei Tage verschieben. Danach allerdings werden die Bagger anrollen und auf einer Strecke von 830 Metern Kanäle und Wasserleitungen freilegen.
Die örtlichen Begebenheiten und die Lage der neuen Kanaltrasse machen eine Sperrung der gesamten Strecke erforderlich. Deshalb ist während der Arbeiten keine Durchfahrt von Kardorf nach Hemmerich über die betroffenen Straßen möglich ist. Diese und andere Informationen rund um den Kanalbau, der sich von der Einmündung Lindenstraße/Schulstraße bis zur Einmündung Jennerstraße/Maaßenstraße erstreckt, erhielten Anwohner und Interessierte am Donnerstagabend bei einer Versammlung des Bornheimer Stadtbetriebs im Hemmericher Aegidiushaus.
Dort stellten der Stadtbetrieb, vertreten durch Gabriela Geyer-Hehl, Johannes Pieck, Geschäftsbereichsleiter Straßenverkehr bei der Stadt, sowie Thomas Vallender und Ingo Wohlleben vom zuständigen Ingenieurbüro die Planungen vor. Auf Kritik stieß bei vielen der rund 70 Anwesenden nicht nur die späte Einladung zur Anliegerversammlung. Sie monierten auch Einzelheiten des Vorhabens.
Demnach befürchten Anwohner des unteren Bereichs der Lindenstraße, dass die Erneuerung des Abwasserkanals zu einer "Trichterwirkung" führe. Denn während die Kanalrohre oberhalb der Schulstraße mit einem Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern eine leistungsfähigere Dimension erhalten, liegen im unteren Bereich noch Rohre von 30 bis 40 Zentimeter Durchmesser. "Warum führt man die Erneuerung von oben nach unten durch statt umgekehrt?", fragte ein Anwohner, der ankündigte, massiv gegen die Maßnahme vorzugehen.
Anlieger der Hemberger Straße, wo Arbeiten von den Hausnummern 1 bis 7 durchgeführt werden, wiesen darauf hin, dass der Kanal bereits 1995 erneuert worden sei. Im Zuge dessen sei die Straße unter Kostenbeteiligung der Anwohner mit Pflastersteinen versehen worden. Diese sollen zu ihrem Unverständnis nach Ende der Arbeiten aber nicht wiederverlegt werden, sondern einer einfachen "Schwarzdecke" weichen.
Anlass für die gesamte Baumaßnahme war ein Wasserrohbruch im vergangenen Jahr. Damals hatte ein etwa ein Meter langer Riss in einem Asbestzementrohr an der Jennerstraße dazu geführt, dass die Fahrbahn unterspült und beschädigt worden war. Weil weitere Vorfälle dieser Art zu befürchten sind, wurde die Erneuerung der Wasserleitungen mit dem Kanalbau verbunden.
Insgesamt werden die Baumaßnahmen in sieben Bauabschnitte verschiedener Länge unterteilt, wobei von der Maaßenstraße bis zur Rösberger Straße nur die Wasserleitungen bearbeitet werden. Innerhalb der Bauabschnitte erfolgt der Bau in Form einer Wanderbaustelle von rund 30 Metern Länge. Johannes Pieck informierte die Anwohner über die Park- und Zufahrtsmöglichkeiten während der Bauarbeiten. "Anlieger können die Abschnitte, die außerhalb des Baufeldes liegen, nur als Sackgasse befahren", sagte er.
Mit Baubeginn werden Umleitungen über den Straßenzug Pappelstraße (L 183), Schubertstraße (K 33), Proffgasse (K 33), Hemmergasse und Rösberger Straße sowie umgekehrt ausgeschildert. Über diese Strecke wird ab Baubeginn auch die Buslinie 818 der RVK geführt.
Die regulären Haltestellen "Auf dem Knickert" in der Nähe des Lidl-Markts und "Schulstraße" entfallen. Hierfür werden jedoch in der Travenstraße Ersatzstopps eingerichtet. Alle anderen Haltestellen der Linie 818 bleiben erhalten. Auch die Anzahl der täglichen Fahrten ändert sich nicht.
Allerdings tritt zum 6. Juli ein Ersatzfahrplan in Kraft, der ab Baubeginn auch auf der Internetseite des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) unter www.vrsinfo.de eingesehen werden kann. Dort ist zudem eine tagesaktuelle Fahrplanauskunft möglich.
