Ärger um ausgefallene Messen in Impekoven Wilde schaltet Erzbischof Woelki ein

ALFTER-IMPEKOVEN · Die Impekovener fühlen sich im Stich gelassen. In den Ferien fiel die Samstagabendmesse in der Impekovener Pfarrkirche Sankt Mariä Heimsuchung komplett aus, und seit eineinhalb Jahren wird die Vorabendmesse nur zwei Mal im Monat gefeiert. Jetzt ist dem Vorsitzenden des Impekovener Kirchbauvereins, Johannes Wilde, der Kragen geplatzt.

Blick auf die katholische Kirche Sankt Mariä Heimsuchung in Impekoven, entworfen vom Kölner Professor Gottfried Böhm.

Blick auf die katholische Kirche Sankt Mariä Heimsuchung in Impekoven, entworfen vom Kölner Professor Gottfried Böhm.

Foto: Roland Kohls

„Die Impekovener sind wütend“, sagte der 80-Jährige. Bereits die Entscheidung und die Art und Weise wie der katholische Kindergarten in Impekoven geschlossen wurde, verärgerte viele Katholiken in Impekoven. Wie berichtet, hatten die Kirchenleitung und der Bürgermeister bereits Fakten geschaffen, bevor die Bürger informiert wurden. Jetzt kommt das reduzierte Messangebot hinzu.

„Schon immer wurde in Impekoven am Samstag um 18.30 Uhr die Messe gefeiert“, so Wilde, der sich auf die Empfehlung des ehemaligen Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner beruft. Dieser habe empfohlen, dass jeder Priester am Wochenende drei Messen feiern könne: eine am Samstag und zwei am Sonntag. Mit den beiden Pfarrern käme das für die sechs Gemeinden in Alfter genau hin.

Stattdessen fiel der Samstagabendgottesdienst für die etwa 560 Impekovener Katholiken während der Ferien komplett aus. Wie berichtet, waren der leitende Pfarrer Rainald Ollig und Pfarrer Georg Theisen abwechselnd im Urlaub, weshalb nur ein reduziertes Mess-Programm angeboten werden konnte. Doch vor allem ältere Kirchgänger haben häufig Probleme, nach Alfter, Oedekoven oder Witterschlick zu kommen. Wilde widerspricht dem: Er habe dem leitenden Pfarrer Ollig angeboten, selbst für Ersatz zu sorgen. Er kenne vier Pfarrer aus der Umgebung, die bereit wären auszuhelfen. Das hatte er Ollig bereits in einem persönlichen Gespräch im März vergangenen Jahres angeboten.

So sei beispielsweise der Pfarrer im Ruhestand Norbert Windheuser aus Bornheim jederzeit bereit, einzuspringen. Doch Pfarrer Ollig und sein Team haben bis jetzt nichts unternommen. Jetzt bittet er als Vorsitzender des Impekovener Kirchbauvereins den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki um die Erlaubnis, selbst für Ersatz sorgen zu dürfen. „In unserer Satzung steht auch, dass wir für regelmäßige Gottesdienste sorgen sollen“, so Wilde.

Dechant Rainald Ollig wunderte sich, weshalb das Thema nun wieder auf der Tagesordnung landet. Die Gottesdienstordnung gelte bereits seit eineinhalb Jahren und sei vom Pfarrgemeinderat beschlossen worden. „Ich sehe auch keine Alternative“, sagte Ollig auf Nachfrage des General-Anzeigers. Er halte es für keine gute Lösung, wenn pensionierte Pfarrer hin und wieder die Messe feierten. Da fehle die Kontinuität, findet er.

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