Verkehrsmessungen auf der Bundesstraße B 56 B 56: Anwohner beantragt Blitzer

ALFTER-IMPEKOVEN · Geschwindigkeitsmessungen auf der Bundesstraße B 56 in Impekoven in Fahrtrichtung Buschhoven ergaben, dass mehr als 80 Prozent der Autos zu schnell unterwegs waren.

 Ein Bürgerantrag fordert eine Blitzanlage gegen zu schnelles Fahren an der Bundesstraße B 56 in Impekoven.

Ein Bürgerantrag fordert eine Blitzanlage gegen zu schnelles Fahren an der Bundesstraße B 56 in Impekoven.

Foto: Roland Kohls

Die Messungen ergaben ein eindeutiges Bild: fast alle Fahrzeuge, die auf der Bundesstraße B 56 in Impekoven in Fahrtrichtung Buschhoven fuhren, waren zu schnell, in die Gegenrichtung waren es immerhin mehr als 80 Prozent der Autofahrer. In der Sitzung des Alfterer Hauptausschusses hatte ein Anwohner eine Blitzanlage für beide Fahrtrichtungen an dieser Stelle beantragt. Die Ausschussmitglieder verwiesen die Anregung in die Verkehrsschau. Die Gemeinde selbst darf eine solche Blitzanlage nicht beschließen und errichten.

Der Anwohner beklagt in seinem Antrag, dass der Verkehr seit der Tieferlegung der Straße deutlich zugenommen habe. Auch die „Raserei mit weit überhöhten Geschwindigkeiten“ nehme stetig zu. Daraus resultiere eine stärker werdende Belastung der Anwohner durch Lärm, nicht nur direkt an der Bundesstraße 56 sondern auch in den Parallelstraßen und angrenzenden Wohngebieten. Deshalb beantragte er, die Blitzanlage, das gesamte Stück der B 56 zwischen der Kreuzung mit der L 113 in Impekoven und der Einmündung Raiffeisenstraße ins Witterschlicker Gewerbegebiet auf Tempo 50 zu reduzieren und Flüsterasphalt aufzubringen.

In der Zeit vom 31. Mai bis 7. Juni hatte die Polizei Messungen der Geschwindigkeit auf der B 56 zwischen der Kreuzung mit der Landesstraße L 113 und der Einmündung Raiffeisenstraße in das Witterschlicker Gewerbegebiet durchgeführt. Von 52 851 Fahrzeugen in Richtung Buschhoven hielten sich lediglich 103 an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. 22 709 Autos fuhren zwischen 50 und 75 Kilometer in der Stunde. Über die Hälfte fuhren schneller. Das Messgerät war allerdings direkt an dem 70er Schild in Richtung Buschhoven und dem 50er-Schild in Richtung Bonn angebracht.

Die Polizei führt an dieser Stelle nur vereinzelt Geschwindigkeitskontrollen durch, berichtet der Anwohner. Diese fielen dann auch noch in die Zeit des Berufsverkehrs, in der ohnehin nicht schnell gefahren werden kann. Die Messungen erfolgten direkt an den Kreuzungen der B 56 mit der L 113 in Impekoven und der Einmündung Raiffeisenstraße. Auf dem Teilstück dazwischen, wo nach Ansicht des Anwohners die höchsten Geschwindigkeiten gefahren werden, werde nicht geblitzt. Neben der Lärmbelästigung führt der Anwohner auch das Unfallrisiko an: Es sei bekannt, dass an der Kreuzung mit der L 113 in Fahrtrichtung Bonn schwere Unfälle passierten.

Die Verwaltung empfahl, dem Bürgerantrag zuzustimmen und ihn in der nächsten Verkehrsschau zu beraten. Ilse Niemeyer (CDU), Ortsvorsteherin von Impekoven, fragte nach, wann denn die nächste Verkehrsschau durchgeführt werde. „Wenn das sehr lange dauert, gehen uns ja Einnahmen verloren“, sagte sie. Ihr Kollege Barthel Schölgens wunderte sich darüber, dass die Gemeinde von der Polizei über das Ergebnis der Messungen nicht informiert wurde. „Es ist ja nur Zufall, dass ein Bürger Kenntnis davon hat“, sagte er. Verwaltung und Politik müssten darüber informiert werden, um reagieren zu können.

„Die Straße wurde eben erst neu asphaltiert“, sagte Albert Wulff von der FDP. Er wies darauf hin, dass der Antrag aus drei Teilen bestehe. Den Punkt mit dem Flüsterasphalt stellte er in Frage. Wilhelm Windhuis wies darauf hin, dass die B 56 in Richtung Buschhoven zweispurig ausgebaut ist. „Wir sollten überlegen, ob in diese Fahrtrichtung Tempo 70 nicht angemessen ist“, so der Grüne. Schließlich nahm der Ausschuss den Antrag zur Kenntnis und verwies ihn in die Verkehrsschau.

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