Sachbeschädigungen in Heimerzheim Vandalismus in Heimerzheim

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Im vergangenen Jahr kam es immer wieder zu Fällen von mutwilliger Zerstörung, immer wieder wurden auch Schulbusse aufgebrochen. Auch im neuen Jahr hört der Vandalismus nicht auf. Jetzt wurden Gedenktafeln zerstört.

 Kreuz Heimerzheim

Kreuz Heimerzheim

Foto: Hans-Peter Fuß

Vor einigen Monaten hatten Unbekannte immer wieder Teile der Außenanlagen der evangelischen Kindertagesstätte in Heimerzheim mutwillig beschädigt. Im Ortskern wurden zahlreiche Häuser von Graffiti-Schmierereien mit der Zahl 187 versehen, Schulbusse aufgebrochen und das Gedenkkreuz für die Gefallenen der Weltkriege am Schützenplatz, errichtet 1919, mit roter Farbe besprüht.

Der Vandalismus hört jedoch nicht auf. Nun wurden beide im November aufgestellten Gedenktafeln am Peter-Esser-Platz zerstört, eine sogar mit einem Hakenkreuz versehen. Hinzu kommt die Bauschaum-Attacke gegen den Ortsvorsteher und eine Bürgerin. Die Bonner Polizei ermittelt, hat aber noch keine Tatverdächtigen ausfindig gemacht.

Die Gedenktafeln erinnern an den Namensgeber des kleinen Parks samt Spielplatz, den ersten Bürgermeister Heimerzheims nach dem Krieg, Peter Esser. Erst im November hatte der Arbeitskreis Heimat zwei kleine Metalltafeln mit den Lebensdaten Essers an den Zugängen der Anlage aufgestellt. Wert der beiden Tafeln: 120 Euro.

Am späten Freitag, 29. Januar, gegen 23.30 Uhr wurde die Tafel in der Nähe der Burgbrücke zerstört. Ob dafür die Jugendlichen und jungen Erwachsenen verantwortlich sind, die sich dort regelmäßig abends treffen und zuweilen auch Alkohol trinken, prüft die Polizei derzeit. Beamte der Wache Rheinbach waren dort in den vergangenen Monaten mehrfach vor Ort, weil sich Nachbarn wegen des Lärms beschwert hatten. Oft waren in den Anlagen und auf dem Spielplatz auch leere Flaschen und Scherben zu finden. Wahrscheinlich an den Karnevalstagen wurde auch die zweite Tafel beschädigt: In sie wurde ein Hakenkreuz eingeritzt.

In der Nacht zum Dienstag, 26. Januar, wurde wieder einmal ein Schulbus des Zülpicher Unternehmens Flatten beschädigt. Fahrerin Gabriele Zock hatte den Bus im Gewerbegebiet an der Breniger Straße abgestellt. Als sie den Wagen am Morgen starten wollte, bemerkte sie, dass die Heckscheibe eingeschlagen worden war. Bereits zum zweiten Mal. Sie stellt den Bus immer auf freien Parkflächen ab, weil die Anfahrt aus Zülpich zu aufwendig und zu teuer wäre.

Als sie den Bus an der Bornheimer Straße gegenüber der Grundschule abgestellt hatte, war er bereits zwei Mal aufgebrochen worden. Der Bus wurde am 17. Juni 2015 ebenfalls an der Schule von vorne bis hinten mit Graffiti beschmiert. Ein weiterer Bus der Firma, abgestellt am Höhenring an der Sekundarschule, wurde am 14. August 2015 aufgebrochen, kurzgeschlossen und gestohlen. Die Spritztour der Diebe endete damals in einem Vorgarten in Alfter-Impekoven. In der selben Nacht wurde auch der Schulbus eines Unternehmens aus Bitburg gestohlen und erst in Impekoven wiedergefunden.

Die Firma Flatten setzte daraufhin einen Ersatzbus ein, den Gabriele Zock im Gewerbegebiet Dützhofer Straße abstellte. An dem Fahrzeug wurde die Seitenscheibe eingeschlagen und der Feuerlöscher entwendet. Am 25. Mai 2015 war dieser Bus schon einmal aufgebrochen worden. Auch damals wurde der Feuerlöscher gestohlen.

Busfahrerin Gabriele Zock berichtet weiter, dass Schüler der Sekundarschule den Bus am hellichten Tag geöffnet und den Feuerlöscher entwendet hätten. Diesen habe sie an der Swist gefunden. Einen Tag später hätten Schüler wieder versucht, den Bus zu öffnen. Sie habe sich umgehend an die Schulleitung gewandt. Die Schüler seien daraufhin vom Sozialarbeiter der Schule ausfindig gemacht worden.

„Es reicht mir langsam“, sagt Zock. Die großen Schäden an den Omnibussen seien bei der Polizei angezeigt worden. Kleinere, aber nicht unerhebliche Schäden wie abgeschlagene Blinklichter und verbogene Scheibenwischer habe sie erst gar nicht angezeigt. „Was 2015 immer schlimmer wurde, setzt sich 2016 fort – mit noch aggressiverem Vandalismus. Es ist egal, wo ich den Omnibus parke – Industriegebiet, Höhenring oder Bornheimer Straße, immer wieder wird der Bus aufgebrochen.“

Die Bonner Polizei ermittelt in den Fällen, in denen Anzeige erstattet wurde. Sie hat aber noch keine Tatverdächtigen ausgemacht. Polizeisprecherin Ruth Braun sagte dem General-Anzeiger gestern auf Anfrage, die Zahl der angezeigten Sachbeschädigungen sei in Heimerzheim 2015 im Vergleich zu 2014 in etwa gleich geblieben. In der Vergangenheit hätten sich Anwohner des Peter-Esser-Platzes über die Jugendlichen beschwert, die dort abends Musik hörten. Braun rät den Bürgern, Sachbeschädigungen und sonstige Störungen der Polizei unter 02 28/1 50 zu melden.

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