Die interkommunale Zusammenarbeit habe sich angeboten, erklärte Lohmars Bürgermeister Krybus, der bis zu seiner Wahl im vergangenen Jahr den Baubetriebshof in Siegburg geleitet hat. "Vergabeverfahren sind sehr komplex. Als kleine Kommune sind wir damit überfordert", erklärte er. Man brauche einen Spezialisten für ein rechtssicheres Verfahren, den könne sich seine Stadt aber nicht leisten.

In Siegburg gibt es einen solchen Spezialisten. "Und wir haben Kapazität, um uns auch um die Vergaben Lohmars kümmern zu können", sagte Siegburgs Verwaltungschef Franz Huhn.

Kleine Kommunen müssten sich unter die Arme greifen. "Da, wo es möglich und sinnvoll ist, sollten man interkommunal zusammenarbeiten", so Huhn. In Lohmar gebe es bereits mehrere Kooperationen mit anderen Städten, ergänzte Krybus.

Bislang haben die Mitarbeiter der Fachdienststellen im Lohmarer Rathaus sich selbst darum kümmern müssen, wenn es um Anschaffungen ging. "Das Vergaberecht ist immer komplexer geworden", sagte Krybus. Es gebe Unternehmen, die nur auf formale Fehler der Städte und Gemeinden warten, um vor Gericht zu ziehen und sich dadurch zu refinanzieren. Das wolle man durch die Kooperation mit Siegburg verhindern.

Schon vor ihrem offiziellen Start hat die Kooperation die ersten Früchte getragen. So hat die Zentrale Vergabestelle in Siegburg der Lohmarer Feuerwehr in einer europaweiten Ausschreibung bereits ein neues Fahrzeug im Wert von 350.000 Euro beschafft. Und auch bei der Anschaffung eines neuen Dienstwagens für den Bürgermeister hat sie mitgewirkt.