Gute Formen Neue Ideen der Tischler-Innung Bonn-Rhein-Sieg

SIEGBURG · Der Tischlernachwuchs im Rhein-Sieg-Kreis präsentiert neue Formen und Ideen. Die Gesellenstücke sind im Stadtmuseum Siegburg zu sehen. Besonders beliebt: Naturholz.

 Das Sideboard mit Hublift war auch für Wilhelm Gießelbach (links) und Wolfgang Schmeil eine Überraschung.

Das Sideboard mit Hublift war auch für Wilhelm Gießelbach (links) und Wolfgang Schmeil eine Überraschung.

Foto: Paul Kieras

Schreibtische, aber auch ein Kicker und ein Billardtisch können Freunde der Handwerkskunst bis einschließlich Montag, 16. Juli, im Stadtmuseum sehen. Die ausgestellten Möbel sind Gesellenstücke von angehenden Tischlern. Diese Präsentation sei jedes Jahr eine der publikumsstärksten Ausstellungen, wie der Geschäftsführer der Tischler-Innung Bonn-Rhein-Sieg, Wolfgang Schmeil, bei einem Pressetermin erklärte. Er lobte das wie schon in den vergangenen Jahren gleich hohe Niveau der Gesellenstücke.

Innungs-Obermeister Wilhelm Gießelbach freute sich über neue Formen und Ideen selbst bei Klassikern wie Tischen. Einen Trend könne er nicht ausmachen, aber er habe bemerkt, dass in diesem Jahr viele Oberflächen in Naturholz belassen und geölt, nicht gelackt seien, erklärte Gießelbach.

Neben dem Bestehen der Prüfung haben die jungen Handwerker jedes Jahr auch die Chance, mit ihren Arbeiten am Gestaltungswettbewerb „Die gute Form“ einer Fachjury teilzunehmen, die die Möbel nach Idee, Formgebung und Funktionalität beurteilen.

44 Auszubildende traten zur Gesellenprüfung an

Den ersten Preis für einen Esstisch in Esche gewann Laurens Hübsch aus Troisdorf. Laut Jury überzeugt er durch seine reduzierte Form- und Materialsprache. „Durch die Zangenkonstruktion der Beine aus Stahl wird deren Volumen aufgelöst und die Platte wirkt fast schwebend“, so die Juroren. Mit seinem Bett in Eiche massiv beeindruckte Jan Daniel Hermann aus Bonn und sicherte sich den zweiten Platz.

Paul Klingenmayer, ebenfalls aus Bonn, belegte mit einem Sekretär in Eiche massiv, geölt, den dritten Platz. Begründung der Jury: „Das Stück kommt aus der Tradition und ist gleichzeitig auch modern gedacht, wie die Nutzungsmöglichkeit im Stehen und Sitzen zeigen.“ Klingenmayer ist darüber hinaus vor Mattis Lill (89,37 Punkte) und Sven Schürheck (88,49 Punkte) mit 90,29 Punkten Prüfungsbester 2018.

Zwar keinen Preis, aber eine Belobigungen erhielten Rachid Bottier aus Bornheim für seinen Esstisch in Ulme und Robine massiv und Daniel Jung aus Niederkassel für sein Sideboard mit Hublift in Eiche.

Ausgestellt sind darüber hinaus sogenannte „kleine Gesellenstücke“, die Auszubildende im zweiten Lehrjahr im Rahmen der Zwischenprüfung anfertigen. Eine Belobigung sprach die Jury Laurens Lamberty aus Bonn für sein Säulenmöbel und Phillip Walter für seinen Wandsekretär aus.

Insgesamt 44 Auszubildende traten zur Gesellenprüfung 2018 an, zwei von ihnen müssen wiederholen. „In der Regel schaffen es alle beim zweiten Mal“, erklärte Schmeil, zumal nie jemand auf ganzer Linie versage, sondern oft nur Kleinigkeiten über das Bestehen entschieden.

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