Auferstehungskirche in Siegburg Das Taufwasser für die Osternacht kommt schon aus dem neuen Brunnen

SIEGBURG · An diesem Samstagabend öffnen sich zum ersten Mal nach einem Dreivierteljahr wieder die Türen der Auferstehungskirche in Siegburg. In der Osternacht werden zwei Erwachsene getauft. Das Taufwasser holt Pfarrer Joachim Knitter aus dem Brunnen, der seit Dienstag im neu gestalteten Foyer des evangelischen Gotteshauses plätschert.

 Den neuen Brunnen für das Gotteshaus nimmt Pfarrer Joachim Knitter (links) in Empfang.

Den neuen Brunnen für das Gotteshaus nimmt Pfarrer Joachim Knitter (links) in Empfang.

Foto: Arndt

"Ich freue mich sehr darauf, hier wieder Gottesdienste feiern zu können", sagt Knitter. In den vergangenen Tagen wuselten noch eine Menge Handwerker durch die Kirche. Vor allem am Vorplatz musste noch einiges getan werden, "damit wir heil vom Gemeindehaus nebenan in die Kirche kommen", so der Pfarrer.

Dort empfängt die Gläubigen ein heller, lichter und barrierefreier Raum, "ganz anders als der alte Eingangsbereich, der war ja wirklich eine dunkle Schleuse", sagt Knitter. Blickfang im großen Foyer, das zur Begegnung einladen soll, ist der halbrunde Brunnen. Gefertigt aus anthrazitfarbenem Anröchter Dolomit weist er als aufgeschnittene Kugel nach oben, in Richtung Himmel.

"Daher heißt die große, frei stehende Treppe, die sich nach oben schraubt, auch Himmelstreppe", erklärt der Pastor. Wer sie hinaufgeht, erblickt nach der zweiten Windung ein großes bunt gestaltetes Fenster, in dem die ersten Zeilen des Johannes-Evangeliums zu lesen sind.

"Nach außen dominiert das Bildnis einer Sonne, daneben sind Zeilen aus dem Buch Mose zu lesen: 'Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde'", erklärt Knitter. Auch im "alten" Kirchenschiff wird mit Symbolik gearbeitet: Nach einer Pause im Vorjahr war das Ostergarten-Team wieder aktiv und hat den Weg Christi vom Garten Gezemaneh bis zur Kreuzigung nachgebaut. In der Mitte des Weges steht ein gewundener Tisch, ausgestattet mit zwölf unterschiedlichen Stühlen. Knitter: "Als Sinnbild für den Weg, auf dem jeder von uns ist und unterschiedliche Menschen trifft."

Auf der gegenüberliegenden Achse ist ein Blitz zu sehen, den der Pfarrer und seine Helfer regelrecht aus einem der Buntglasfenster "herausgeholt" haben. Er weist zum "Thron des Pilatus" und hat seinen Ursprung im vierten Feld der Kirchenfenster, in dem ein Engel "wie ein Blitz" herabfährt zu jenen, die das offene Grab Jesu bewachen sollten.

Noch ein Schmankerl hält Knitter zur Feier der Wiedereröffnung und der Ostertage parat: "Die Kirche wurde 1957 eingeweiht, also vor 56 Jahren. Die Einweihung fand aber im April statt, nicht im März, also sind es streng genommen 55 Jahre plus 1", führt der Pfarrer aus. "Diese Schnapszahl haben wir zum Anlass genommen, eine Sonderedition Abteilikör anzubieten - schließlich wurde die evangelische Gemeinde Siegburg 1829 in der Abtei auf dem Michaelsberg gegründet", erklärt Knitter weiter. Mehr als einen Grund zum Feiern gibt es also mit Sicherheit.

Feier der Osternacht mit Taufe, Samstag, 30. März, ab 23 Uhr; offizielle Wiedereröffnung der Auferstehungskirche am Ostersonntag, 31, März, um 9.45 Uhr an der Annostraße in Siegburg.

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