Altkleider Container gegen wildes Sammeln

SIEGBURG · Das Geschäft mit Altkleidern ist mittlerweile eines, um das sich viele verschiedene Anbieter bemühen. Neben karitativen Organisationen drängen immer häufiger kommerzielle Anbieter auf den Markt, die ihre Sammelbehälter teils ohne Genehmigung aufstellen.

Auf Wunsch des Kreises will die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) in Zusammenarbeit mit karitativen Verbänden die ungewollte Konkurrenz nun zurückdrängen.

Auf der Ladefläche des Lasters verschwindet ein Container, unter dessen schmutzigen Metallwänden und Graffitischmierereien sich noch wage weißer Lack erahnen lässt. Etwas lieblos schiebt ihn ein Mitarbeiter der RSAG in den Bauch des Fahrzeugs. An die Stelle des ausgedienten Behälters tritt nun ein neuer, in strahlendem Grün.

Die neuen Container sind das sichtbarste Zeichen einer Allianz zwischen RSAG und kommunalen Wohlfahrtsverbänden im Rhein-Sieg-Kreis. In Siegburg sind das die Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg (Awo) und der Siegburger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Während die RSAG die Container aufstellt, wird die Awo die Behälter künftig leeren. Zudem sollen die Aufstellorte sauber gehalten werden, da sich nicht selten wilde Müllhalden um sie bilden. "Es soll nun ein einheitliches Konzept geben, damit das 'wilde Containern' endlich aufhört", so RSAG-Geschäftsführerin Ludgera Decking.

Damit spricht sie das Problem an, dass viele Anbieter ihre Altkleidercontainer illegal aufstellen. Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn spricht gar von Raubrittertum. Denn nicht nur für die Wohlfahrtsverbände bedeuten die Kleiderspenden bares Geld, weil gut erhaltene Schuhe und Kleider in Europa verkauft werden. Doch während die Karitativen das Geld für wohltätige Zwecke einsetzen, landen die Gewinne bei privaten Anbietern oft in der eigenen Tasche. Die sorgen mit Logos, die denen der Karitativen ähneln, zudem für Verwirrung.

Dort sollen die neuen einheitlichen Container Abhilfe schaffen. In 14 von 19 Kommunen sind die neuen Behälter aufgestellt worden. Die Siegburger Container mit eingerechnet, werden es bald mehr als 200 sein. Rund 1000 Container stehen zurzeit insgesamt im Kreis. Anfangs sollten davon 700 Container ausgetauscht werden. Doch der Zusammenschluss mit den karitativen Verbänden gestaltete sich auf kommunaler Ebene zunächst schwieriger als erwartet.

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