Ortsvorsteher von Niederpleis René Puffe ist neuer Ortsvorsteher

SANKT AUGUSTIN · Der neue Niederpleiser Ortsvorsteher René Puffe möchte den Ort und die Vereine wieder näher zusammenbringen. Privat liest er gerne Romane von Ken Follett.

 Es sind die dicken Romane von Ken Follett, die René Puffe fesseln.

Es sind die dicken Romane von Ken Follett, die René Puffe fesseln.

Foto: Foto: Martina Welt

Die Konrad-Adenauer-Biografie steht gleich neben zwei dicken Bänden von Helmut Kohl in dem massiven Holzregal im Kaminzimmer des neuen Niederpleiser Ortsvorstehers René Puffe (38). Dort steht auch ein Bild aus seiner aktiven Zeit als Tänzer bei der Bonner Tanzschule Wertenbruch, die es inzwischen nicht mehr gibt. Etwas weiter rechts folgen dann die Bücher fein säuberlich einsortiert, die er quasi verschlingt.

Es sind die dicken Romane von Ken Follett, die Puffe fesseln. Der Kaminofen in der Ecke ist fein säuberlich geputzt und wartet nur auf die kalten Winterabende, an denen er angefeuert wird, damit er es sich mit einem leckeren Glas Rotwein und einem guten Buch – zum Beispiel von Follett – auf dem Ecksofa gemütlich machen kann. Einen Fernseher sucht man in diesem Zimmer vergeblich.

„Den brauche ich hier nicht, und der Raum ist geradezu ideal, um schlechtes Wetter zu genießen“, meint er. Dass Puffe das tatsächlich auch macht, glaubt man ihm sofort. Der Kommunalpolitiker verzichtet auf weitreichende Selbstdarstellung, ist interessiert, aber eher schnörkellos und kommt ohne große Gesten aus. Da passt es dann auch zusammen, wenn der Leiter einer Kölner Filiale eines Personaldienstleisters auf die Frage, was er nicht mag, sehr schnell passende Worte findet: „Es regt mich auf, wenn jemand Aufgaben übernimmt und dann nichts macht.“ Er selbst sei vor zwei Jahren in einer ähnlichen Situation gewesen und habe sich entschieden, den Vorsitz der Niederpleiser CDU abzugeben, da er beruflich zu angespannt war.

Wichtig sind dem Sympathieträger Familie, Gemeinschaft, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. „Ich kaufe an der Wursttheke für drei Familien – nämlich im Auftrag von Mutter, Oma und Schwägerin.“ Auch wenn Puffe vom Typ her vielleicht nicht dem leutseligen, hemdsärmeligen, alteingesessenen Original entspricht, er will angesprochen werden, sucht selbst das Gespräch und freut sich über jeden, der sich darauf einlässt – auch an der Wursttheke. Post bekommen die Niederpleiser von ihm regelmäßig und persönlich ausgetragen.

Seit 2004 ist Puffe CDU-Ratsmitglied und dort insbesondere mit Stadtplanung, Verkehrsplanung und allen Fragen rund um das Zentrum befasst. Mit Ergebnissen von mehr als 50 Prozent wurde er dreimal hintereinander direkt in den Rat gewählt. „Inzwischen kennt man mich“, ist er überzeugt. In der Straße, wo er früher mit dem Dreirad durchgesaust sei, ohnehin. Er wohnt dort immer noch, ganz bewusst – jetzt gemeinsam mit seinem Lebenspartner. „Ich bin total verwurzelt in Niederpleis“, sagt er. Sein Anliegen als Ortsvorsteher ist es, dass der Ort wieder mehr zusammenfindet, auch wenn es die Kirmes nicht mehr geben wird.

Puffe plant stattdessen ein Vereinsfest. „Ich hätte mir da zwar mehr Vorlaufzeit gewünscht“, aber ein Jahr, in dem gar nichts stattfindet, das wollte er auf keinen Fall. Puffe freut sich auf die Arbeit in seinem Heimatort, denn bisher habe er vor allem Dankbarkeit erfahren für sein Engagement.

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