Hangelarer Spektakel Nur der Fassanstich geht schief

SANKT AUGUSTIN · Zum 25. Mal findet das Hangelarer Spektakel in diesem Jahr statt. Gerade am Samstag haben die Verantwortlichen Glück mit dem Wetter, das änderte sich am Sonntag.

Was für ein Spektakel: Für das 25. Hangelarer Spektakel hatte der Werbekreis besonders viele Register gezogen: Feuerwerk, Heißluftballonstart und das pralle Bühnenprogramm waren Höhepunkte. Spektakel-Cheforganisatorin Natascha Brecht-Kalus sagte am Sonntagnachmittag: „Am Samstag waren 40 000 bis 50 000 Leute da, heute spielt das Wetter leider nicht so mit, aber wir sind sehr zufrieden.“

Selbst die Tradition, beim Fassanstich ein paar Bierspritzer für die Ehrengäste zu opfern, fiel in diesem Jahr besonders üppig aus: Knapp eine halbe Minute kämpften Bürgermeister Klaus Schumacher und der Werbekreisvorsitzende Peter Schell mit Holzhammer, Zapfhahn und rutschender Gummidichtung um das Fass, ehe der Hahn davonflog und einen fünf Meter langen Bierstrahl folgen ließ. Schumacher und Schell nahmen es mit Humor – auch, weil da schon ein Großteil der Gäste, die zur Festeröffnung gekommen waren, auf das Spektakel gestürmt waren.

Rund eine Stunde lang hatte der Vorsitzende des Werbekreises und Brecht-Kalus die Ehrengäste begrüßt und die Historie des Festes Revue passieren lassen. Auftritten von Star-Wars-Mimen, dem Dudelsackspieler „Freddy the Piper“, den singenden Kindern des Familienzentrum Sankt Anna, Sängerin Silja Neiskenwirth und eines Banner-Schleppflugzeugs, dass den Spruch „Wir für Hangelar“ über den Ort zog, lockerten die Eröffnung auf.

Zeitgleich pulsierte auf der gesperrten Kölnstraße schon das Leben. Das Kinderschminken gegen eine Spende an die Stiftung „It's for Kids“, die mit den Erlösen der Benefiztombola bedacht wird, hatte Hochkonjunktur. Der zweite Stiftungsvorstand Tobias Mehwitz sagte: „Wir sind überrannt worden, wir sind begeistert.“

Wenige Meter weiter hatte der Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen einen kostenlosen Bewegungs- und Geschicklichkeitsparcours für Kinder aufgebaut – ein echtes Highlight für die Kinder, die Runde um Runde drehten, und, wie Geschäftsführer Andreas Kernenbach resümierte, „viel Spaß mit wenig Aufwand“ brachte. Zwischen den Ständen der lokalen Gewerbetreibenden und den auf Märkten üblichen Händlern präsentierten sich wieder zahlreiche Vereine und Institutionen aus dem Ort: In ihrer mobilen Nähwerkstatt bastelten Flüchtlinge und deren Helfer aus Hangelar gemeinsam moderne Schlüsselanhänger und Puppenkleider, die gegen einen Obolus verkauft wurden.

Neugierig machte derweil das Umweltbildungszentrum Pleistalwerk, das für sein Herbstfest am 9. Oktober warb. Für den guten Zweck griffen viele Besucher am Stand der SPD zu Farbe und Pinsel und gestalteten ein großes Gemälde mit, das für den guten Zweck versteigert werden soll. Dieses Jahr war auf dem Spektakel auch Sankt Augustins Partnerstadt Szentes in Ungarn mit dabei. „Dort gibt es einen Weißwein, der selbst gestandene Rotweintrinker begeistert“, sagte Brigitte Schmidt von der Partnerschaftsvereinigung, die mit ihrem Ehemann Werner Schmidt den Wein vom Weingut Ungerbauer verköstigen ließ, aber auch mit gemalten Motiven aus der Partnerstadt Fernweh erzeugte. Handfeste Kölschtrinker bewiesen ihr Können bei der großen Party am Samstagabend auf der Domplatte vor St. Anna. Die „3 Söck“, die Perfomance-Band „Druckluft“, die Kölschrocker von „Lupo“ und die Band „Schäng“ heizten der Masse derart an, dass zeitweise rund um die Domplatte kein Durchkommen mehr war, sagte Ralph Gemmel, der die rund hundert Ehrenamtlichen des Fördervereins Sankt Anna koordinierte: „Mit 1900 Liter Bier und Kahlschlag bei den alkoholfreien Getränken kann man von einem vollen Erfolg sprechen.“ Den Erfolg resümierte auch der Werbekreis, der das Jubiläumsspektakel mit einem Feuerwerk enden ließ.

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