Streit im Rathaus Niederkassel Rat entscheidet erneut über Stellenbesetzung

Niederkassel · Das Gerangel um die Personalie des Personalamtschefs geht weiter. Bürgermeister Stephan Vehreschild hat eine erneute Abstimmung über die Personalentscheidung auf die Tagesordnung der nicht öffentlichen Ratssitzung am kommenden Montag gesetzt.

 Personalstreit im Niederkasseler Rathaus

Personalstreit im Niederkasseler Rathaus

Foto: Holger Arndt

Wie berichtet, hatten sowohl die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Neuhöfer als auch der Personalratsvorsitzende Frank Fütterer die Entscheidung aus der vergangenen Ratssitzung beanstandet.

Daraufhin hat der Bürgermeister mit den beiden Erörterungsgespräche geführt. Wie diese ausgingen, wollte Vehreschild jedoch nicht sagen. Friedrich Reusch, SPD-Fraktionsvize, meinte auf GA-Nachfrage, er habe gehört, dass man sich bei den Erörterungsterminen nicht geeinigt habe.

Dem Rat werden die Stellungnahmen in der nicht öffentlichen Sitzung zur Kenntnis gegeben und dann soll die endgültige Entscheidung fallen, sagte Vehreschild. Ab dem 1. Juni ist die Stelle vakant. Wenn möglich, will der Bürgermeister ab dem 1. Juli die Position des Personalchefs wiederbesetzen. „Ich gehe davon aus, dass das klappt, vorbehaltlich der Gespräche mit dem jetzigen Arbeitgeber“, meinte Vehreschild. Für Reusch hingegen steht fest, dass die SPD – sollte die CDU ihre absolute Mehrheit im Rat erneut dazu nutzen, den CDU-Mann durchzudrücken – den Landrat in seiner Funktion als Kommunalaufsicht einschalten wird. „Der Brief ist fertig“, meinte Reusch. „Ich habe allerdings noch die Hoffnung, dass der Kandidat seine Bewerbung zurückzieht.“

Vorangegangen war der Kandidatenkür eine Vorstellungsrunde in einer Auswahlkommission, bei der sich zwei Frauen vor dem männlichen Kandidaten, der nun von der CDU favorisiert wird, durchsetzen konnten. Diese Kommission hatte jedoch keine Entscheidungsbefugnis, und ihre Empfehlung wurde mit der CDU-Mehrheit im Rat gekippt.

Als Argument für diese Entscheidung brachte der CDU-Fraktionsvorsitzende Marcus Kitz die höhere Qualifikation des männlichen Kandidaten ins Spiel. Diese sei jedoch nicht in der Stellenbeschreibung gefordert worden, konterte Reusch. Man habe dort ausdrücklich auch Bewerber mit der Qualifikation zum gehobenen Dienst zugelassen. „Damit hat die Frau selbstverständlich die gleiche Eignung und muss somit auch genommen werden“, formulierte Fieder Reusch die Sicht der SPD.

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