Zehn Jahre Sportpark Süd Niederkasseler Sportanlage mit Vorzeigecharakter

Niederkassel · TuS Mondorf und Hertha Rheidt feiern den zehnten Geburtstag des Sportparks Süd in Niederkassel. Er wurde am 7. Juni 2008 eingeweiht.

 Einzug ins Stadion: Die Cheerleader des FC Hertha Rheidt sorgen für Unterhaltung bei der Geburtstagsfeier im Niederkasseler Sportzentrum Süd.

Einzug ins Stadion: Die Cheerleader des FC Hertha Rheidt sorgen für Unterhaltung bei der Geburtstagsfeier im Niederkasseler Sportzentrum Süd.

Foto: Martina Welt

Was in früheren Zeiten undenkbar gewesen wäre, war am vergangenen Donnerstag auf den Tag genau zehn Jahre Realität. Am 7. Juni 2008 wurde der Sportpark Süd in Niederkassel eingeweiht.

Nicht ohne Stolz blickte der Technische Beigeordnete Helmut Esch auf die Erfolgsgeschichte zurück. Erst Ende 1996 gab es von beiden konkurrierenden Fußballvereinen TuS Mondorf und FC Hertha Rheidt ein Einlenken, dass überhaupt die Möglichkeit eines gemeinsamen Trainingsgeländes in Erwägung gezogen wurde. Friedrich Reusch, der 1989 noch ganz neu im Amt des SPD-Fraktionsvorsitzenden war, erinnert sich allzu gut an die Einladung in den Gasthof „Zur Linde“, wo er mehr als nur Gegenwind spürte bei dem Vorschlag, ein gemeinsames Sportzentrum zu bauen. „Eine gemeinsame Anlage für den Rheidter und den Mondorfer Verein. Das war damals nicht zu machen“, erinnert er sich. „Dat wolle mer net“, lautete die kategorische Ablehnung „und Punkt“, formulierte es Reusch bei der Geburtstagsfeier.

Leugnen konnten aber auch beide Vereine schon damals nicht, dass sie mit erheblichen und zunehmenden Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Während die Rheidter Plätze idyllisch im Rheidter Werth gelegen regelmäßig unter Wasser standen, mussten sich die Mondorfer mit ihrem Platz an der Eifelstraße immer wieder gegen Anwohnerbeschwerden wegen des Lärms und des Verkehrs verteidigen.

Zunächst war eine Sparvariante der Anlage geplant

Dass es alles nicht so einfach war, daran kann sich Esch noch allzu gut erinnern. „Nachdem beide Vereine ihre Bereitschaft für einen gemeinsamen Sportpark signalisierten, haben wir den Grunderwerb durchgeführt.“ Das seien immerhin 100.000 Quadratmeter gewesen, die die Stadt habe erwerben müssen. Zunächst habe man eine Sparvariante geplant, um dann möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt noch einen dritten Platz zu bauen. Daraus sei jedoch nichts geworden. „Die alten Recken ziehen einem da ja immer gleich das Hemd über die Ohren“, meinte Esch rückblickend.

Vereine steuern jeweils 50.000 Euro bei

Die Anlage kann sich in der Tat sehen lassen. Auf einer großzügigen Fläche verteilen sich drei Kunstrasenplätze, einer der Kategorie C mit Kampfbahn und landesligatauglichem Kunstrasen mit Flutlichtanlage. Für den dritten Kunstrasenplatz haben beide Vereine jeweils 50.000 Euro beigesteuert. Auch das Vereinsheim bietet mehr, als ursprünglich geplant war. Glastrennwand zwischen Gaststube und Umkleidetrakt sowie eine komplett ausgestattet Industrieküche haben sich mittlerweile bezahlt gemacht. „Das hat damals viel Geld und Nerven gekostet, ist aber heute ein Erfolg“, fasste Esch zusammen.

Er erinnert auch daran, dass die Stadt den Wirtschaftsweg Südstraße verbreitert und einen Fahrradweg angelegt habe. Finanziert wird die Anlage durch ein so genanntes PPP-Modell (Public Private Partnership) mit der Firma Stadia Net zu einem jährlichen Preis von 441 143 Euro. Das Gute daran: Die Firma ist weitere zehn Jahre für das Sportzentrum und dessen Erhalt zuständig. Dazu zählt auch der Austausch des Belages für die drei Fußballplätze. Das alles ist in den Gesamtkosten von rund 8,5 Millionen Euro für 20 Jahre enthalten.

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