Deutscher Pfadfinderbund "Mosaik" 650 Kehlen sangen beim 25. Bundessingefest

NIEDERKASSEL · "Oh dubidu, ich wäre gern wie duhuhu", schallte es von den Mondorfer Rheinwiesen über den Deich. Der Song aus dem Dschungelbuch war eines von insgesamt 36 Liedern, mit denen sich 18 Gruppen des Deutschen Pfadfinderbundes Mosaik beim 25. Bundessingefest (BuSiFe) vor einer Jury und Mitgliedern der befreundeten Stämme in der Sangeskunst maßen.

 In aller Freundschaft und bestens gelaunt genossen die Pfadfinder das Fest.

In aller Freundschaft und bestens gelaunt genossen die Pfadfinder das Fest.

Foto: Paul Kieras

Von Hamburg bis München waren die Kinder und Jugendlichen zum Wettbewerb angereist, den der Wikingerstamm aus Niederkassel organisiert hatte. Der hatte auch das erste Singefest vor 25 Jahren initiiert und durchgeführt. Sinn des Ganzen ist die Bewahrung von altem und der Austausch von neuem Liedgut. Denn viele Stämme komponieren auch die Musik zu eigenen Texten.

Von mittags an trafen sich die jungen Sänger am Samstag im riesigen Gemeinschaftszelt und wetteiferten bis in den späten Abend um die Gunst der aus allen Gruppen gewählten Juroren. Das Publikum hatte es sich vor der Bühne auf dem Boden gemütlich gemacht und wartete auf den eigenen Auftritt. Zum Abschluss wurden dann die Siegerlieder aus den verschiedenen Teilnehmerkategorien - Wölflinge, Sipplinge, Singekreise, Fahrtengemeinschaften und Stämme - gemeinsam in den Nachthimmel geschmettert.

Dabei war auch Raphael (13), Sippling bei den "Landesrittern" aus Erftstadt, der vor allem die Campingatmosphäre mag, dem aber auch die Lieder gut gefielen, obwohl er "eigentlich auf Elektro und Pop" stehe, wie er ehrlich zugibt. Auch Leon (10), Kevin (10) und Felix (8) vom gastgebenden Stamm waren von der Atmosphäre begeistert, wobei Leon im Gegensatz zu den beiden anderen Wölflingen das eigene Bett der Übernachtung in einem Zelt vorzog.

Die Zelte hatten die Gäste selbst mitgebracht, für die gesamte übrige Logistik und Verpflegung waren die Wikinger verantwortlich. Campleiter Philipp Otto (22), im "normalen Leben" Maschinenbaustudent, und seine Mitstreiter hatten bei der Vorbereitung alle Hände voll zu tun. Genehmigungen einholen, Zelte aufbauen, mobile Toiletten platzieren, Anschlüsse legen oder sich um eine Feldküche kümmern, die der THW zur Verfügung stellte.

Auch Detlef Gahlert (51), genannt "Datschi", hatte kaum Zeit, die Veranstaltung zu genießen. Mit einem Team von etwa 15 Helfern war er für die Verpflegung vom Anreisetag am Freitag bis zum Abbau des Lagers am gestrigen Sonntag zuständig. Allein 200 Kilogramm Brot und 1200 Brötchen, je 45 Kilo Wurst und Käse wurden ausgegeben, für das Gericht "Züricher Geschnetzeltes" am Samstag mussten ebenso 50 Kilo Fleisch verarbeitet werden wie für die "Chinapfanne".

Für den gemischten Salat waren neben 20 Kilo Tomaten und vier Kilo Schafskäse auch Berge an Zwiebeln und weitere Zutaten zu schnippeln. Spaß hatten auch die Anwohner der Rheinwiesen, die vorbeischauten. Vor der Veranstaltung war ein Flugblatt in den Briefkästen aufgetaucht, mit dem dazu aufgerufen wurde, das Treffen zu verhindern, weil die Pfadfinder den Deich zerstören würden. Die Meinung des anonymen Verfassers stieß durchweg auf Unverständnis. Der Kommentar einer Radfahrerin auf dem Deich war Meinung vieler Mondorfer: "Och, wie schön!"

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