Feuer in 5.000-Quadratmeter-Halle Feuerwehrmann nach Brand in Windeck auf Intensivstation

Windeck · Der Feuerwehrmann, der bei einem Zwischenfall während des Großbrands in Windeck schwer verletzt wurde, liegt derzeit auf der Intensivstation. Er erlitt während der Löscharbeiten an einer brennenden Lagerhalle durch eine Explosion Verbrennungen.

Feuer in 5.000-Quadratmeter-Halle: Feuerwehrmann nach Brand in Windeck auf Intensivstation
Foto: Walter Keuthage

Noch bis in die Morgenstunden des Donnerstags dauerte es, bis die Feuerwehren an der brennenden Lagerhalle in Windeck-Dattenfeld abrücken konnten. "Das Feuer war zwar schon am Abend aus, aber eine Brandsicherheitswache blieb für Restlöscharbeiten vor Ort", sagte der Windecker Feuerwehrsprecher Stefan Röhrig auf Anfrage des GA. Insgesamt waren mehr als 150 Feuerwehrleute aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis in Dattenfeld im Einsatz.

"Diese Manpower brauchten wir, um uns gegenseitig ablösen zu können", erklärte Röhrig. Denn die Hitze machte den Ehrenamtlichen zu schaffen. Drei Feuerwehrleute erlitten einen Kreislaufzusammenbruch.

Feuerwehrauto nach Explosion sichergestellt

Überschattet wurde das ohnehin schon schlimme Unglück von einem Unfall, bei dem ein Feuerwehrmann aus der Nachbargemeinde Eitorf schwer und zwei leicht verletzt wurden. Der Schwerverletzte, der vor allem Verbrennungen davontrug, liegt derzeit auf der Intensivstation. Lebensgefahr besteht allerdings nicht. Nach ersten Erkenntnissen explodierte neben dem Trio die Löschwasserpumpe eines Feuerwehrautos. "Die Ursache ist noch unbekannt, das Fahrzeug ist sichergestellt und wird von Sachverständigen untersucht", sagte der Eitorfer Feuerwehrchef Jürgen Bensberg. Demnach sei nicht klar, ob ein Bedienfehler oder ein technischer Defekt der Grund für die Detonation war.

Auch die Brandursache wird derzeit von der Polizei untersucht. Etwa ein Fünftel der rund 5000 Quadratmeter großen Lagerhalle, in der mehrere Betriebe untergebracht waren, ist komplett ausgebrannt. "Die Halle ist nicht einsturzgefährdet, kann aber derzeit auch noch nicht betreten werden", erklärte Röhrig.

Sieben Verletzte bei Großbrand

Einsatzkräfte aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis waren am Mittwochnachmittag der Feuerwehr Windeck zur Hilfe geeilt. Im Gemeindeteil Dattenfeld brannte eine 5000 Quadratmeter große Industriehalle lichterloh. Neben dem schwer verletzten Feuerwehrmann wurden zwei weitere Helfer verletzt, als bei der Brandbekämpfung eine Löschpumpe und ein Benzinkanister detonierten. Fünf weitere Personen wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt, darunter zwei Mitarbeiter eines Holzbetriebs.

Laut Polizei hatte ein Lagerarbeiter den Brand entdeckt und bereits vergeblich einen Löschversuch unternommen, ehe die Feuerwehr alarmiert wurden. „Ich war gerade im Konferenzzimmer, als ich kleine Rauchwölkchen über dem Dach der Halle aufsteigen sah“, schilderte der Inhaber einer benachbarten Werbeagentur den Zeitpunkt, als das Feuer bereits auf das Hallendach übergetreten war. Er habe dann Feuerwehr und Polizei gerufen. „Als die Feuerwehr eingetroffen ist, schlugen auch schon Flammen aus dem Dach“, sagte er dem General-Anzeiger.

Kurz darauf, um 16.13 Uhr, erhöhte die Rettungsleitstelle die Alarmstufe von Brand 4 auf die höchstmögliche Stufe, Brand 5. Einsatzkräfte aus den Nachbargemeinden Eitorf, Ruppichteroth, Hennef und Waldbröl sowie anderen Städten wie Lohmar, Troisdorf und Königswinter machten sich auf den Weg an die obere Sieg. Insgesamt rund 180 an der Zahl. „Der Brand ist in einem holzverarbeitenden Betrieb entstanden, in der hinteren Ecke des Gebäudes“, erklärte Windecks Pressesprecher Stefan Röhrig der Presse vor Ort. Die riesige Halle werde von mehreren Betrieben genutzt.

Löscharbeiten in Windeck
9 Bilder

Löscharbeiten in Windeck

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Das Feuer war noch nicht unter Kontrolle, als eine Detonation den Einsatzort erschütterte: Aus noch ungeklärten Gründen kam es an der Pumpe eines Feuerwehrautos zu einem explosionsartigen Knall und einer Stichflamme, wodurch drei Feuerwehrleute und ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks verletzt wurden. Einer der Feuerwehrmänner erlitt schwere Verbrennungen und musste mit einem
Rettungshubschrauber in eine Kölner Klinik geflogen werden. Nach GA-Informationen war ein Benzinkanister in Folge der Hitzeentwicklung detoniert.

Wie hoch der Sachschaden ausfällt und was die Ursache für das Feuer war, ist noch unklar.

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