Ferienprogramm Staatsempfang in der Kinderstadt von Hennef

HENNEF · 200 Mädchen und Jungen entwickeln bei einer Ferienaktion ihre eigene kleine Gemeinde. In der Kinderstadt gab es sogar zwei Bürgermeister. Hennefs Stadtoberhaupt Klaus Pipke zu Besuch.

 Bürgermeister Klaus Pipke mit den Kinderstadtbürgermeistern Arne Hiddemann und Jule Daas.

Bürgermeister Klaus Pipke mit den Kinderstadtbürgermeistern Arne Hiddemann und Jule Daas.

Foto: Ingo Eisner

Beeindruckend ist die Kinderstadt, die seit Montag auf dem Gelände des Stracks Hofes in Uckerath eingerichtet und von 200 Jungen und Mädchen sowie von 56 Betreuern bezogen wurde. Die Sommerferienaktion, die bis Freitag gelaufen ist, ist ein Kooperationsprojekt des Veranstaltungsservices „Land-Kult“ und der Stadt Hennef, bei der die Kinder nicht nur gelernt haben, wie eine Stadt funktioniert, sondern auch spielerisch Erfahrungen zu den Themen Demokratie und Wirtschaft sammelten. Am Donnerstag lautete das Motto „Staatsempfang in der Kinderstadt“, da Bürgermeister Klaus Pipke sich angekündigt hatte, um die Kinderstadt in Augenschein zu nehmen.

„Es gibt einfach alles hier, was eine Stadt benötigt“, sagte Max Behner, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Kinderstadt. Bei der „Agentur für Arbeit“ können sich die Kinder beispielsweise Berufe auswählen. „Alle erhalten aber den gleichen Lohn, nämlich zehn Tacken pro Stunde“, sagte Max und nannte somit schon mal die Währung, die natürlich nur in der Kinderstadt als Zahlungsmittel gültig war. „Zwei Tacken davon sind als Steuern zu entrichten“, fügte Max hinzu. „Das ist halt genau wie im richtigen Leben.“

Zwei Bürgermeister regieren die Kinderstadt

So gabt es in der Kinderstadt mit der siebenjährigen Jule und dem neunjährigen Arne sogar zwei Bürgermeister, es gab ein Einwohnermeldeamt, aber auch ein Gesundheitszelt für Massagen und Meditation. Für das Benutzen von Kettcar, Traktor oder Roller mussten die Kinder eine theoretische und praktische Führerscheinprüfung ablegen und für den Fall, dass es brennen sollte, stand eine Truppe von der Jugendfeuerwehr bereit.

„Die jungen Bürger betreiben und verwalten die Stadt in Eigenregie, wählen ihre Bürgermeister und arbeiten in verschiedenen Berufen“, sagte Steffi Alda vom Veranstaltungsservice „Land-Kult“, die für die Grundidee dieser ersten Hennefer Kinderstadt verantwortlich zeichnete. „Zudem lernen sie, dass es sich lohnt, Meinungen einzubringen oder bei einer Kinderstadtversammlung einen Antrag zu stellen. Sie erleben, was berufliche Selbstständigkeit, aber auch, was Insolvenz bedeutet“, sagte Alda. Auch handwerkliche Fähigkeiten konnten die Kinder erlernen, so wie die zehnjährige Celine, die sich von Schreiner Wilfried Dick ein wenig unterweisen ließ. „Ich kann mir gut vorstellen, später einmal diesen Beruf zu erlernen“, sagte Celine. „Die Kinder haben richtig Freude und bleiben viele Stunden hier, um mit Holz zu arbeiten“, freute sich Dick.

Bürgermeister Klaus Pipke ließ sich von seinen kleinen „Amtskollegen“ durch die Kinderstadt führen und zeigte sich sehr beeindruckt. „Das ist schon toll, was Ihr hier auf die Beine gestellt habt“, sagte Pipke. Und Steffi Alda versprach, dass es auch im nächsten Jahr wieder eine Kinderstadt auf dem Stracks Hof geben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort