Eisbach Weiterer Abschnitt des Kapellenwanderwegs eingeweiht

EISBACH · Das gab es noch nie. Gleich zwei Pilgerströme bewegten sich auf Eisbach zu. Wenn in dem kleinen Ort immer am ersten Sonntag im Oktober Kirchweihfest gefeiert wird, dann versammeln sich an der Pfarrkirche Sankt Pankratius in Oberpleis Gläubige zur Prozession über den uralten Bittweg nach Eisbach.

 Bevor die Wanderer loszogen, wurde in der Kapelle in Pleiserhohn gemeinsam gesungen und gebetet.

Bevor die Wanderer loszogen, wurde in der Kapelle in Pleiserhohn gemeinsam gesungen und gebetet.

Foto: Frank Homann

Das ist Tradition. Diesmal aber machten sich auch auf der gegenüberliegenden Höhe ebenfalls Menschen auf den Weg. Und das ist dem Kapellenwanderweg zu verdanken, dessen Etappe von Pleiserhohn nach Eisbach organisatorisch geschickt zum Kirchweihfest in Eisbach eingeweiht wurde.

Nach einer Station mit Liedern und Gebet in der Sankt Anna-Kapelle in Pleiserhohn wanderten die rund 50 Teilnehmer unter Führung von Christoph Pohl von der Dorfgemeinschaft Eisbach los. Zunächst ging es vom Ausgangspunkt in Richtung Westerhausen. Und immer wieder schweiften die Blicke der Wanderer genüsslich rundum.

Auf dem Grenzweg zwischen den früheren Kirchspielen Geistingen und Oberpleis gelangte die Gruppe bis kurz vor Rübhausen. Dort ging es über einen Feldweg weiter, der einst als Trasse für die Lorenbahn eines Basaltsteinbruchs diente. Etwas später wurde am Prälatenweiher eine Rast eingelegt. Und danach begaben sich die Wanderer auf Abwege. Sie spazierten zum Bittweg und empfingen dort die Prozession aus Oberpleis zur Marien-Kapelle, der sie sich anschlossen.

Gemeinsam feierten sie dann mit den Eisbachern eine Andacht. Das Gotteshaus wurde einst von Peter Kirschbaum errichtet. Er folgte damit einem Gelübde, eine Kapelle erbauen zu wollen, sollte die komplizierte Geburt für seine Ehefrau und das Kind glücklich verlaufen. 1870 war es soweit. Und sein Sohn Johannes feierte bei der Einweihung des kleinen Doms seine Heimatprimiz.

Aber bereits lange vorher stand an dieser Stelle ein Heiligenhäuschen. Pfarrer Werner Buchholz bemerkte in seiner Predigt: "Wir feiern inzwischen das 144. Kirchweihfest in Eisbach, aber schon vor Jahrhunderten pilgerten Menschen zu dem Heiligenhäuschen. Und heute wird eine neue Tradition begonnen."

Gemeinsam wurde anschließend Kirmes, die Einweihung der Kapellenwanderweg-Etappe und die Gründung der Stiftung Eisbacher Marienkapelle begangen. 2010 hatte Pfarrer Werner Buchholz die Kapelle dieser Stiftung übereignet. Noch ein Grund zur Freude: Auch die Einweihung des sanierten Kapellenvorbaus wurde gefeiert.

Die gesamte Holzkonstruktion vor der Kapelle und das Glockentürmchen konnten mit Unterstützung der Kreissparkasse Köln erneuert werden. Burkhard Severin dankte Simone Zens von der Sparkassen-Stiftung und KSK-Filialdirektor Markus Schardt im Namen des Stiftungsvorstandes. In der Festhalle zum Gretchen gab es anschließend Kaffee, Kuchen und Reibekuchen.

Die Kinder konnten sich auf der Hüpfburg tummeln, auf Ponys reiten oder bei einem Flohmarkt ihre Schätze verkaufen. Eine weitere Premiere: Es fand das erste Eisbacher Bobby-Car-Rennen statt. Zum besonderen Vergnügen von Kapellenwanderweg-Erfinder Franz Bellinghausen trug indes die Schilderung von Pfarrer Buchholz bei: "Ich sehe jetzt oft von meinem Haus aus fremde Leute vorbeikommen, die den Kapellenwanderweg gehen."

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