Freiwillige Feuerwehr in Eudenbach Neues Löschfahrzeug für Königswinter
EUDENBACH · „Ich hoffe, dass unsere Nachbarwehren nicht allzu neidisch nach Königswinter schauen“, meinte Bürgermeister Peter Wirtz bei der feierlichen Übergabe eines neuen Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs, kurz HLF 10 genannt, an die Freiwillige Feuerwehr in Eudenbach.
Allen Grund hätten die Kameraden aus den Nachbarstädten dazu: Denn bereits Mitte April konnte ein neuer Einsatzleitwagen an die Löschgruppe Oberdollendorf übergeben werden. Zwei Wochen später erhielt der Löschzug Oelberg ein neues Trägerfahrzeug für den Löschwassertransportwagen.
„Bestellt sind außerdem noch ein neuer Kommandowagen und vier Mannschaftstransportfahrzeuge für die Löscheinheiten Oberdollendorf, Ittenbach, Uthweiler und Eudenbach“, zählte Wirtz auf. Kurzum: „Ich glaube, das ist ein richtig gutes Jahr für unsere Feuerwehr.“
Das neue HLF ist ein leistungsstarkes Einsatzfahrzeug, das allen Anforderungen für die Brandbekämpfung und Hilfeleistung gerecht wird, und das, so Wehrführer Michael Bungarz, nach dem neuesten Stand der Technik konzipiert sei. Ein 290 PS starker Motor sorgt dafür, dass die Kameraden schnell zum Einsatzort kommen. Zur Brandbekämpfung ist das 15,5 Tonnen schwere Fahrzeug mit einem 2000-Liter-Löschwassertank ausgestattet.
Mit an Bord sind außerdem 126 Liter Schaummittel, eine umfangreiche feuerwehrtechnische Ausstattung, Equipment für die technische Hilfeleistung wie zum Beispiel hydraulisches Schneid- und Spreizgerät sowie eine Wärmebildkamera, um bereits von außen Brandnester und im Gebäude befindliche Personen aufspüren zu können.
Rund 287.000 Euro hat die Stadt Königswinter in das neue Einsatzfahrzeug investiert. „Geld, das gut angelegt ist“, wie Wirtz betonte. Wenn es darum gehe, Menschenleben und Sachwerte zu schützen, seien auch solche Investitionen mehr als gerechtfertigt.
Fahrgestell stand schnell zur Verfügung
Zu der Freude über das neue Fahrzeug kam bei den Eudenbacher Kameraden die Erleichterung hinzu, dass nun auch so mancher Ärger, den die Beschaffung mit sich gebracht hatte, endlich vergessen werden kann. Bereits 2013 hatte sich unter der Leitung von Löschgruppenführer Leo Meis ein Arbeitskreis intensiv mit der Planung für das neue HLF befasst und ein Anforderungsprofil erstellt.
Nach einer europaweiten Ausschreibung und der Auftragsvergabe stand das Fahrgestell zwar relativ schnell zur Verfügung, beim Aufbau jedoch mussten immer wieder zeitliche Verzögerungen hingenommen werden. „Es gab teilweise schwierige Verhandlungen sowie auch manche unterschiedliche Auffassungen zu den gewünschten Anforderungen“, sagte Leo Meis
Mit großer Ausdauer, Beharrlichkeit, zahlreichen Besprechungen im Werk und guter rheinischer Zuversicht seien schließlich doch noch gute Lösungen gefunden worden. „Wir haben jetzt ein tolles Fahrzeug bekommen“, resümierte Meis und ergänzte mit Blick auf die vielen Eudenbacher, die die Übergabe am Feuerwehrhaus mitverfolgten: „Ein Fahrzeug, das jedoch nicht für uns hier steht, sondern für Sie.“
Meis durfte an diesem Vormittag jedoch nicht nur den symbolischen Schlüssel für den neuen Einsatzwagen entgegennehmen, er hatte auch noch die erfreuliche Aufgabe, einem Kameraden aus seinen Reihen zur Beförderung zu gratulieren: Andreas Bergmann hat mit Erfolg den Truppführerlehrgang absolviert und darf nun den Titel eines Unterbrandmeisters tragen.
