Neue Rettungswache in Oberpleis Königswinter stellt erste Pläne für das Bauhofgelände vor

Oberpleis · Nicht kleckern, klotzen will Königswinter am künftigen Rettungsdienst-Standort im Bergbereich. Auch Gewerbe fände Platz auf dem großen Areal. Das zeigte die Infoveranstaltung der Verwaltung.

Stadtplaner Jan Felix Schmidt und Anya Geider, Leiterin des Geschäftsbereichs Planen und Bauen, hatten mit größerem Zulauf gerechnet: Gerade einmal eine Handvoll Zuhörer waren am Montagabend zur ersten Bürgeranhörung über die zukünftige Entwicklung des Bauhofgeländes in das Oberpleiser Rathaus gekommen. Ihnen stellten Schmidt und Geider die Ideen und erste Planungen für das rund 2,5 Hektar große Areal an der Ecke Humboldtstraße/Königswinterer Straße vor.

Mitte April hatte der Planungs- und Umweltausschuss den Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren „Humboldtstraße/Königswinterer Straße“ gefasst und damit das Verfahren in Gang gesetzt. Wie berichtet, soll auf dem Areal eine neue Rettungswache, möglicherweise auch später einmal eine hauptamtliche Feuerwache entstehen. Sollte eine Entscheidung für ein zentrales Rathaus getroffen werden, gibt es zudem Überlegungen, das Verwaltungsgebäude dort zu errichten – dazu müsste der Bauhof dann an einen anderen Standort verlagert werden. „Konkrete Beschlüsse gibt es bislang zur neuen Rettungswache“, stellte Geider am Montag klar. „Alles andere sind bislang lediglich Ideen und Überlegungen.“

Das Bauhofgrundstück liegt ideal

Der Königswinterer Rat hatte Ende 2016 den Beschluss über den neuen Standort für die Rettungswache im Bergbereich gefasst. Das Bauhofgrundstück in Oberpleis, das sich im Eigentum der Stadt befindet, war als ideal befunden worden, da von hier aus das gesamte Gebiet, das der Rettungsdienst von Bad Honnef-Rottbitze bis Rauschendorf zu versorgen hat, innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zwölf Minuten erreicht werden kann.

Die Erschließung der Rettungswache ist unmittelbar über den Kreisverkehr an der Aral-Tankstelle geplant. „Dort würde dann eine fünfte Ausfahrt gebaut“, so Geider. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW habe bereits signalisiert, dass er einer unmittelbaren Anbindung an die L 268 nicht zustimme.

Die ersten Planungen für das Areal gehen von einem Baukörper mit drei Vollgeschossen und einer Gesamthöhe von elf Metern zur Straßenseite aus. „Wobei die tatsächliche Lage der Baukörper noch völlig offen ist“, wie Stadtplaner Schmidt betonte. Gleiches gilt für den östlichen Teil des Areals, für den eine gewerbliche Nutzung angedacht ist. „Der Bedarf an Gewerbeflächen ist nach wie vor hoch“, so Geider. „Und in Oberpleis gibt es noch Potenzial.“

Schall- und Verkehrsgutachten geplant

Auf der Fläche des jetzigen Bauhofs sieht der Vorentwurf des Bebauungsplans ein Gebäude mit vier Vollgeschossen und einer Gesamthöhe von 15 Metern vor. Bei den Planungen habe man die angrenzende Wohnbebauung im Auge behalten. Zudem würden Schall- und Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse in die Planungen einfließen sollen.

„Wäre auf dem Bauhofgelände auch ein Bürgerhaus zulässig?“, wollte ein Zuhörer von den Stadtplanern wissen. „Als Oberpleiser fände ich es schön, neben der Schulaula noch einen Raum für Veranstaltungen zu haben.“ „Grundsätzlich wäre das zulässig“, sagte Geider und nahm die Anregung auf. Gleiches galt für die Frage, ob Oberpleis auch für die Königswinterer Tafel, die langfristig ihr Domizil in der Altstadt aufgeben muss, eine Alternative bieten könnte.

Anregungen und überarbeitete Planungen sollen voraussichtlich nach der Sommerpause dem Planungs- und Umweltausschuss zur Abstimmung vorgelegt werden. Mit einem Baubeginn rechnet Geider frühestens Anfang 2019.

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