Fähnrich wählt großen Rahmen Heiratsantrag auf der Bühne des Winzerfestes in Königswinter

KÖNIGSWINTER · Das Stiftungsfest der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft wurde zur Verlobungs-Kulisse: Fähnrich Marko Weinstock wählte einen denkbar großen Rahmen für seinen Heiratsantrag. Mit einem großen Festumzug mit Wein, bunten Wagen und Gruppen und Musik wurde gefeiert.

Eine romantische Szene spielte sich nach dem Festzug der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft Königswinter von 1604 als Höhepunkt des Winzerfest-Sonntags auf der Marktplatz-Bühne ab: Vor versammelter Festgemeinde machte Fähnrich Marko Weinstock seiner Herzallerliebsten Wibke Basarov einen Heiratsantrag. Und die 42-Jährige rief laut und glücklich: „Ja!“

Sie hatte zunächst gar nicht mitbekommen, dass es um sie ging, als Weinstock das Mikrofon von Bürgermeister Peter Wirtz übernahm. Aber Sabine Ried, die eingeweiht war in das mutige Vorhaben des 45-jährigen Kfz-Meisters, packte sie am Arm und zog sie zur Bühne. Dort fragte der Fähnrich die Zahnarzthelferin: „Willst Du meine Frau werden?“

Das Paar umarmte sich, es gab einen goldenen Ring, ein Küsschen und eine rosa Rose für die künftige Braut, während der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter das „Rheinlandmädel“ von Willi Ostermann anstimmte. Das Publikum war begeistert – und die gebürtige Kölnerin überglücklich. Weingott Peter Giesen ließ die Verlobten aus seinem Pokal trinken.

Winzerfest in Königswinter
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Große Überraschung für alle

Die beiden hatten sich vor dreieinhalb Jahren in einer Kölner Disco kennengelernt. Schon bald wurde Basarov Mitglied der Bruderschaft, der ihr Zukünftiger seit 22 Jahren angehört. „Ich bin überglücklich, das kam völlig überraschend“, gestand sie. „Irgendwann 2019 wird geheiratet“, verriet Weinstock.

Der Fähnrich der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft Königswinter, Jan Faßbender, sowie der Erste Fähnrich der Männer-Bruderschaft, Ralf Behr, und der Zweite, Matthias Grütgen, hatten mit Marko Weinstock das kunstvolle Fähndelschwenken vorgenommen. Schon vor der Kirche an der Hauptstraße, wo der Festzug traditionell zu diesem Zweck einen Stopp einlegte, knubbelte es sich.

Hier schauten zahlreiche Besucher zu. Präses Dariusz Glowacki belohnte die Akteure mit einem Trunk aus dem Pokal, der unter Trommelwirbel geleert wurde. Aber auch das Publikum am Wegesrand musste nicht darben. Die Schützenfrauen von der Rollenden Weinprobe schenkten Rebensaft aus. Bacchus und seine Bacchantinnen winkten aus der Kutsche ebenso wie die Oberdollendorfer Weinkönigin Lara Lambrich und ihre Weinprinzessinnen, Claudia Blöser und Luisa Karweina.

Das Ordenskapitel Ritter vom Siebengebirge hatte sich in den Zug eingereiht – einige Mitglieder fuhren in dem mit Weinlaub geschmückten Drachenfels-Express der Bergbahn. Der frischgebackene Siebengebirgs-Ritter Christian Keppler gab unermüdlich den Mundschenk.

Viele Vereine sind im Umzug dabei

Auch die Mädels der Tanzgarden der Karnevalsgesellschaften aus dem Siebengebirge verteilten Trauben in fester und flüssiger Form. Und der Kanu-Club hatte ein Boot vollgeladen. Musik war Trumpf: Die Bergklänge aus Thomasberg, denen Keppler angehört, waren diesmal dabei. Die Feuerwehr und der Bad Honnefer Spielmannszug des TV Eiche haben ohnehin ein Abo für den Winzerfestumzug.

Und die niederländische Stimmungskapelle Schöd un Laeg aus Venlo ist vom Königswinterer Winzerfest ebenfalls kaum noch wegzudenken – sie heizte dem Publikum ordentlich ein und war noch auf der Rheinallee in Aktion, während auf dem Marktplatz schon zum zweiten Fähndelschwenken angesetzt wurde – und zum vielleicht berühmtesten Heiratsantrag in der Winzerfestgeschichte Königswinters.

Am Montag folgte der traditionelle Schwenkzug der 414 Jahre alten Junggesellen-Bruderschaft, die am Winzerfest-Sonntag ihr Stiftungsfest feierte. Am Samstag, 20. Oktober, steigt dann der Stiftungsball mit der Krönung des neuen Schülerprinzen.

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