Zuchtschau in Königswinter Dackel erobern den Laufsteg in Haus Heisterbach

HEISTERBACHERROTT · Bei der Zuchtschau des Deutschen Teckelklubs im Innenhof von Haus Schlesien in Heisterbacherrott wetteifern die Vierbeiner um die Plätze.

Wer rastet, der rostet. Das gilt auch für Teckel. Moritz ist mit seinen zwölfeinhalb Jahren zwar eigentlich schon ein Oldtimer. Aber bei der Zuchtschau des Deutschen Teckelclubs 1888, Gruppe Siegburg, im Haus Schlesien war er der Chef im Vorführring und imponierte mit seinem glänzenden Aussehen und seinen Modelmaßen.

Von wegen Rente: Der Veteran zeigte noch vollen Einsatz. „Moritz ist im täglichen Jagdgebrauch“, meinte Herrchen Arnolf Menzen aus Sinzig, nachdem er für seinen Hund den Pokal für den schönsten Senior von der Teckelclub-Vorsitzenden Gisela Gödtner sowie von den Schauleitern Norbert Gödtner und Niklas Klug entgegengenommen hatte.

Der schwarz-rote Kurzhaarteckel begleitet Menzen nicht nur täglich durch das eigene Revier, sondern ist auch gefragt beim Aufspüren von verletzten Tieren nach Wildunfällen oder von krankgeschossenem Wild. Als Welpe von acht Wochen kam sein treuer Begleiter zu ihm, so Menzen. „Ich habe ihn selbst ausgebildet. Er ist körperlich topfit.“

Richterin Astrid Küppenbender aus Wasserberg ließ Herrchen und Hund vor der Pokalübergabe in der Veteranenwertung noch eine Ehrenrunde im Ring drehen. „Sicher war Moritz mal ein erfolgreicher Hund“, meinte sie. Und Arnolf Menzen bestätigte: „Er war Zweiter in der Landessiegerzuchtschau.“ Zuchthund war er allerdings nie. Den Pokal für den schönsten Veteran des Siegburger Teckelklubs ging an Mausi, ein neun Jahre alter Zwergrauhaar in Rot. Herrchen Nino Brkic aus Hennef: „Mausi war Zuchthund, aber nun ist er in Pension.“

Richterin begutachtet 24 Hunde

Im Innenhof waren Vorführring und Richtertisch aufgebaut, die Teilnehmer fanden mit ihren Hunden unter den alten Bäumen Schatten. 24 Hunde wurden Astrid Küppenbender vorgestellt. Nicht nur Züchter wollten eine Wertung durch die versierte Fachfrau einholen, sondern auch Teckelliebhaber, die interessierte, ob ihre vierbeinigen Schätzchen auch unter den Augen des Richters bestehen. „Ich bin sehr zufrieden. Die Teckel sind von guter Qualität“, zog Küppenbender ein positives Fazit.

Zunächst musste jeder Hund auf den Tisch. Die Richterin prüfte Rute, Gebiss, Haarqualität und bei männlichen Tieren auch die Hoden. Das Verhalten der Teckel bei dieser Prozedur wurde ebenfalls gewürdigt. „Wir wollen den freundlichen, netten Teckel sehen, gerne sehr lebhaft.“ Beim Gang durch den Ring an der Leine begutachtete die Richterin dann die Anatomie des Kandidaten.

"VV" für "vielversprechend"

Vom sechsten bis neunten Lebensmonat, für die Babys also, gab es die Noten „V“ für „versprechend“ und „VV“ für „vielversprechend“. Ab dem neunten Monat kamen die Noten „gut“, „sehr gut“ oder „vorzüglich“ infrage. Wer mit „vorzüglich“ abgeschnitten hatte, durfte noch einmal in den Ring – zum Lauf um die Pokale der jeweiligen Klasse. Tom Weyrith aus Montabaur war gleich mit einer ganzen „Rasselbande“ gekommen, alles Zwerghaarteckel.

Für Ferdinand und Fidelia gab es ein „vorzüglich“, für Flanna ein „sehr gut“, und Elena, ein Welpe von fünf Monaten, holte sich ein „vielversprechend“. Weyrith: „Zu Hause habe ich noch zwei weitere Teckel. Die Tiere haben ein eigenes Zimmer.“ Er züchtet auch. Dass seine Hunde dafür gute Voraussetzungen haben, hat er nun schwarz auf weiß. Und womöglich holt Baby Elena beim nächsten Mal schon ein „vorzüglich“.

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