TV Eiche Turnverein verleiht erstmals Joseph-Bellinghausen-Cup

BAD HONNEF · Er ist gewissermaßen eine lebende Legende: Seit nunmehr über 50 Jahren hat sich Joseph Bellinghausen für den TV Eiche engagiert - als Aktiver beim Turnen und in der Leichtathletik sowie als Funktionsträger im Vorstand. Jahrzehntelang betreute er die Abnahme des Sportabzeichens und setzte sich für die Gründung des Freundeskreises ein.

 Begegnung: Sportlerin Steffi Nerius mit Sportförderer Joseph Bellinghausen.

Begegnung: Sportlerin Steffi Nerius mit Sportförderer Joseph Bellinghausen.

Foto: Frank Homann

Auch die Spende über eine halbe Million Euro für den Bau einer Dreifachsporthalle in Aegidienberg ist dem gebürtigen Düsseldorfer, der seit 1962 in Honnef lebt, zu verdanken. Mit dem ihm zur Ehre benannten "Joseph-Bellinghausen-Cup" setzte der Verein vergangenes Wochenende seinem Urgestein ein sportliches Denkmal. "Er hat uns enorm viel gegeben", erzählt Heino Gröf, Leiter des Leichtathletikabteilung des TV Eiche. "Von daher war es für uns ein Muss, ihn noch zu Lebzeiten für sein Engagement zu würdigen."

Für den Cup ließ sich der Verein nicht lumpen: In drei Tagen ununterbrochener Arbeit wurde die Trophäe von Goldschmied Georg Zumsande aus 250 Jahre altem Fachwerkholz und reinem Silber gefertigt. Den Wanderpokal zieren Miniaturabbildungen der Disziplinen, für die er verliehen wird: Speer- und Diskuswerfen sowie Kugelstoßen.

Bei einem Werfermeeting, einem Wettkampf in den drei genannten Wurfdisziplinen, wurde der Preis am vergangenen Samstag im Menzenberger Stadion zum ersten Mal verliehen. "Nach zehn Jahren Durststrecke war es wieder an der Zeit, ein eigenes Leichtathletikfest auf die Beine zu stellen", erklärte Gröf.

"Wir wollen uns darum bemühen, Leichtathletik wieder mehr Bedeutung zu verleihen." Viel Unterstützung erhielt der TV Eiche dabei von Firmen aus Honnef und Umgebung sowie vom Leichtathletikverband (LV) Bad Honnef, mit dem eine Kooperation in den Bereichen Training und Fortbildung geplant ist.

Auch weitere solche Wettkämpfe gemeinsam auszutragen, sei durchaus denkbar, zeigte sich LV-Geschäftsführer Robert Heil zuversichtlich. Angetreten waren nicht nur Sportler aus der unmittelbaren Region - einige Teilnehmer waren sogar aus Leverkusen angereist. Als Ehrengäste begrüßten die Veranstalter Steffi Nerius, die Weltmeisterin im Speerwurf, sowie den sechsfachen Goldmedaillenträger Phillip Frech, die neben Gesprächen mit den Athleten auch selbst Hand anlegten.

Gegen Mittag ging es dann los: 20 Kampfrichter nahmen die Leistungen der insgesamt 40 Teilnehmer aus 15 verschiedenen Vereinen ab und konnten dabei eine überraschend hohe Zahl persönlicher Bestleistungen verzeichnen. Nach gut sechsstündigem Wettbewerb und unzähligen Durchläufen konnte schließlich der Sieger gekürt werden: Voller Stolz nahm Ralf Unger aus Kerpen-Buir den begehrten Cup aus den Händen des Namensstifters höchstpersönlich in Empfang.

Der Wettkampf wird von nun an einmal jährlich stattfinden. Joseph Bellinghausen war von der Entscheidung, den Pokal nach ihm zu benennen, sichtlich gerührt. "Als ich davon erfuhr... das war einer der schönsten Tage meines Lebens", sagte der 91-Jährige.

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