Dorothee Assenmacher-Beth Neue Vorsitzende bei der Hospizbewegung Bad Honnef gewählt

BAD HONNEF · Die Hospizbegleitung ist ihr gemeinsames Herzensanliegen: Seit gut 20 Jahren betreuen die Ehrenamtlichen der Ökumenischen Hospizbewegung Bad Honnef Schwerkranke und Sterbende und deren Angehörige. Nun hat Irmgard Kraft eine Nachfolgerin.

 Gemeinsam für die Hospizarbeit engagieren sich Bruno Wachten (v.l.), Sylvia Wesser, die scheidende Vorsitzende Irmgard Kraft und Nachfolgerin Dorothee Assenmacher-Beth, Ulrich Babel und Ralf Schilken.

Gemeinsam für die Hospizarbeit engagieren sich Bruno Wachten (v.l.), Sylvia Wesser, die scheidende Vorsitzende Irmgard Kraft und Nachfolgerin Dorothee Assenmacher-Beth, Ulrich Babel und Ralf Schilken.

Foto: Frank Homann

Großer Umbruch bei der Ökumenischen Hospizbewegung Bad Honnef. Zwölf Jahre war Irmgard Kraft im Vorstand, davon acht als Vorsitzende. Nun kandidierte das Urgestein des mehr als 20 Jahre bestehenden Vereins auf der Jahreshauptversammlung nicht mehr für dieses Amt. Kraft möchte wieder in die praktische Arbeit als ehrenamtliche Hospizbegleiterin einsteigen. Als Nachfolgerin wählten die Mitglieder einstimmig Dorothee Assenmacher-Beth.

„Ich möchte den Verein noch stärker in die Öffentlichkeit bringen und mehr Mitglieder gewinnen“, so die Rechtsanwältin. Die gebürtige Kölnerin kam 1963 als Fünfjährige nach Bad Honnef, als ihr Vater Chefarzt am Krankenhaus Sankt Johannes wurde. Seit 1987 hat sie ihre eigene Anwaltspraxis. Im Rahmen einer Testamentsvollstreckung gründete sie eine Unterstiftung bei der Bürgerstiftung Bad Honnef zugunsten der Hospizbewegung.

Herz zeigt sie seit langem auch ganz persönlich für den Verein – sie spendet nicht nur für krebskranke Kinder, sondern auch für die Hospizbewegung. „Die Hospizbewegung ist so etwas Tolles, da kann ich nicht Nein sagen, wenn ich gebraucht werde, auch wenn ich nicht an Langeweile leide.“ 159 Mitglieder hat der Verein derzeit, eine seit Jahren auf diesem Level stagnierende Zahl, wie Kraft in ihrem Rechenschaftsbericht bilanziert hatte.

Gesetzliche Anforderungen steigen

Einen Wechsel gab es auch bei Krafts Vertretern. Die erste Vize- Vorsitzende Monika Becker zog sich zurück; an ihre Stelle trat die bisherige zweite Vize-Vorsitzende, die Palliativmedizinerin Sylvia Wesser. Ihren Platz nahm Ulrich Babel ein, ein IT-Berater, der sich bereits um den neuen Internetauftritt kümmert. Wiedergewählt wurde Schatzmeister Ralph Schilken. Kraft: „In mehr als 20 Jahren hat sich sehr viel verändert. Anfangs war es Pionierarbeit. Die gesetzlichen Anforderungen werden immer höher, es wird professioneller. Das Engagement aber ist unverändert – bei den Helfern, den Koordinatoren und im Vorstand. Wir sind fester Bestandteil des sozialen Netzwerks.“

Ihr Dank galt dem Team. Der Verein verabschiedete Kraft mit dem Bild eines Baumes mit Fingerabdrücken aller Mitglieder. Pastor Bruno Wachten, der im Sommer in den Ruhestand tritt und damit als kooptiertes Vorstandsmitglied ausscheidet, dankten die Mitglieder ebenfalls. Positiv ist die Bilanz der Hospizbewegung, auch finanziell.

Mehr als 40.000 Euro Spenden erhielt der Verein 2017. Investiert werden soll auch in mehr Arbeitszeit der Koordinatoren Guido Jackson Wilms und Nicola Hamelmann sowie in Ausbildung. Derzeit absolvieren zehn neue Helfer ihren Lehrgang. Das Team besteht aktuell aus 36 Begleitern. 2017 führten sie 67 Begleitungen durch, 51 davon wurden abgeschlossen. 2018 sind es bisher 31 Begleitungen. Seit 2017 besteht auch eine Kooperation mit dem Cura-Krankenhaus.

Zwei neue Trauerbegleiter

Jutta Niederländer koordiniert die Trauerbegleitung seit 18 Jahren. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Die Fälle sind schwerer geworden.“ Bildeten sich früher nach der Einzelbegleitung Gruppen, dominiere heute die Einzelbegleitung. Umso begrüßenswerter ist es, dass zwei weitere Ehrenamtler ihre Ausbildung zu Trauerbegleitern absolviert haben. 31 Personen wurden 2017 betreut; 2018 sind es bisher 13 Begleitungen, davon fünf neue Fälle. Gebildet hat sich eine Gruppe aus trauernden Frauen, die Herzen nähen, die an Brustkrebspatientinnen im Krankenhaus verteilt werden. 2017 waren es 56 Herzen.

Informationen im Internet unter www.hospiz-bad-honnef.de

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