Ausstellung in Bad Honnef Mit Fantasie und Trachyt vom Drachenfels

BAD HONNEF · Im Kunstraum am Rathausplatz zeigen Anita Nutz-Kammerer und Hans-Jürgen Sperl Bilder unter dem Titel „Inspirationen“. Die beiden Autodidakten hatten neben dem Beruf schon immer eine Leidenschaft für Kunst.

 Anita Nutz-Kammerer und Hans-Jürgen Sperl zeigen im Kunstraum "Inspirationen".

Anita Nutz-Kammerer und Hans-Jürgen Sperl zeigen im Kunstraum "Inspirationen".

Foto: Frank Homann

Beim Benefizkonzert für den Cura-Förderverein (der GA berichtete) waren sie Staffage, nun spielen die Bilder von Anita Nutz-Kammerer und Hans-Jürgen Sperl die Hauptrolle im Kunstraum. „Inspirationen“ wählten die Künstler als Titel für ihre Schau. „Eine Inspiration entsteht nicht durch Nachdenken über ein Problem, sondern kommt als Gedankenblitz, ein Glücksgefühl, das wohl jeder schon einmal empfunden haben dürfte“, sagte der Vorsitzende des Cura-Fördervereins, Hartmut Haase.

Während sie beruflich in völlig anderen Welten unterwegs waren, gehörte das Herz der beiden Ausstellenden immer auch der Kunst. Hans-Jürgen Sperl aus Bonn war nach dem wirtschaftswissenschaftlichen Studium im Bundesministerium für Bildung und Forschung tätig und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, befasste sich aber stets mit Malerei und Bildhauerei. Schwerpunkt der vergangenen Jahre war die Druckgrafik.

Inspiriert hatte den Westfalen einst der ebenfalls in Ahlen aufgewachsene Bauhaus-Schüler und spätere Kasseler Kunstprofessor Fritz Winter. Zum Abtauchen und Träumen schön sind besonders die zarten Radierungen, teils in Farbe, unter dem Titel Mikro- und Makrokosmos – obwohl Sperl immer wieder beruflich mit Forschung und auch Weltall zu tun hatte, schöpfte er die Ideen zu diesen Werken nicht beim Umgang mit Fernrohr und Mikroskop, sondern aus der Fantasie.

Fundstücke werden zu Bestandteilen der Werke

Anita Nutz-Kammerer, Augenoptikermeisterin und Betriebswirtin, fühlt sich auch im Ruhestand noch als Handwerkerin. Deshalb arbeitet sie gern mit Techniken wie Rostauftrag, Patinierung, Encaustic und handwerklichen Collagen. Dabei spielen auch Fundstücke aus Bad Honnef und Umgebung eine Rolle. So hat sie Trachyt vom Drachenfels in drei Bilder eingebaut, etwa in den Drachenfels selbst (witzig: am Rahmen hängt ein Säckchen mit winzigen Steinchen).

Den Rolandsbogen, der den Durchblick auf den Drachenfels gewährt, hat Nutz-Kammerer aus Marmormehl geformt. Und weil dieses Material aufbricht, sieht der Rolandsbogen uralt aus. Den gleichen Effekt erzielte die Künstlerin beim Drachenfels-Bild. Den Kölner Dom hat sie in der Farbe sehr reduziert auf Grau-Weiß. In einen wahren Farbenrausch indes geriet die Rhöndorferin bei dem vierteiligen Werk „Korallenriff“ mit Sand aus Sansibar, einem Urlaubs-Mitbringsel.

Bei der Ausstellungseröffnung dankte Hartmut Haase dem Hausherrn Werner Osterbrink, Chef des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef, dafür, dass nicht nur der Raum für das Konzert kostenlos zur Verfügung stand, sondern auch ein Teil möglicher Verkaufserlöse dem Cura-Förderverein zufließen wird. Schon während der Vernissage klebten an den ersten Bildern rote Punkte.

Zu sehen sind die Bilder bis zum 5. Juni im Kunstraum am Rathausplatz: donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr sowie am Fronleichnamstag von 11 bis 14 Uhr.

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