Gartenschau in Bad Honnef Der erste Schritt ist gemacht

BAD HONNEF · Der erste Schritt in Richtung einer Landesgartenschau (Laga) in Bad Honnef ist gemacht, und in der Verwaltung sowie im mit einer Machbarkeitsstudie beauftragten Planungsbüro laufen die Voruntersuchungen auf Hochtouren.

Bis Ende Juli 2015 soll endgültig feststehen, ob Bad Honnef alle Voraussetzungen für eine Bewerbung auf die Laga 2020 erfüllt. Bereits im Februar soll es hierzu eine erste Wasserstandsmeldung im Stadtrat geben. Das teilte die Verwaltung mit.

Wie berichtet, hatte der Stadtrat Ende Oktober eine, zunächst abgespeckte, Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Verwaltung hat damit inzwischen das Büro Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn beauftragt; zunächst geht es vor allem darum, mögliche Flächen für eine Gartenausstellung zu ermitteln.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat aktuell die Landesgartenschauen für die Jahre 2020 und 2023 ausgeschrieben. Hierauf sind Bewerbungen möglich, im Fall von 2020 endet die Bewerbungsfrist am 1. September 2015. Voraussetzung für jede Bewerbung ist eine Machbarkeitsstudie, die von einer Fachkommission geprüft wird. Diese macht dem Umweltminister dann einen Vergabevorschlag.

"Eine Landesgartenschau ist viel mehr, als nur eine mehrmonatige Gartenausstellung, die von Tausenden Besuchern bewundert wird", so die Verwaltung. Ein Ansatzpunkt seien vielmehr auch "nachhaltige Ergebnisse für die Stadtentwicklung"; entsprechend sind über die eigentliche Schau hinaus auch städtebauliche Fördermittel möglich. Beispiele der Vergangenheit sind etwa Leverkusen und Oberhausen. In Leverkusen entstand der Neulandpark. In Oberhausen wurde zur Laga 1999 der Olga-Park erbaut, inklusive neuer Infrastruktur.

Um Förderung zu bekommen, sei ein überzeugendes Konzept erforderlich, so die Honnefer Verwaltung. Ziel sei es nun, die ersten Ergebnisse der Fachuntersuchung am 10. Februar 2015 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen vorzustellen. Die Mitarbeiter der Verwaltung werteten derzeit Planunterlagen aus, stellten diese den Landschaftsarchitekten zur Verfügung. Die Landschaftsarchitekten fertigten eine Standortanalyse. Attraktionen wie zum Beispiel Eventbereich, Hallenschau, Schau- und Mustergärten müssten dabei "in ein machbares und sinnvolles Gesamtkonzept" münden. Eine "große Herausforderung" sei es, genug Parkplätze zur Verfügung zu stellen.

Im Sommer werde das Endergebnis vorliegen, vorausgesetzt, dass die Politik auf dem Weg zur Bewerbung weiter gehen wolle. Wichtig sei ein "tragfähiges Finanzierungskonzept": "Es gibt gute Beispiele anderer Städte, die in einem finanziell schwierigen Umfeld eine Landesgartenschau gewagt haben", so die Stadt. Und: "Um die Stadt voranzubringen, wäre eine erfolgreiche Bewerbung ein Meilenstein. Deshalb wird das Ergebnis sicherlich mit Spannung erwartet."

Die Landesgartenschauen

Seit 1984 hat es in Nordrhein-Westfalen 16 Landesgartenschauen gegeben. Die Landesgartenschau 2014 in Zülpich endete im Oktober. Ist die Vergabe durch das Landes-Umweltministerium an eine Kommune erfolgt, wird zur Durchführung eine GmbH gegründet; im Falle Zülpichs wählte man die Form einer gemeinnützigen GmbH.

Trägerin einer Landesgartenschau ist jeweils die ausrichtende Stadt, die auch Mehrheitsgesellschafter in der GmbH ist mit in der Regel 74 Prozent. Zweiter Gesellschafter (26 Prozent) ist die Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landschaftspflege (LAGL), so sieht es das Land vor. Die GmbH hat einen Durchführungs- und einen Investitionshaushalt. Das Land gibt für die eigentliche Schau fünf Millionen Euro. Zudem sind Fördermittel aus dem Städtebauetat möglich.

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