19 Einfamilienhäuser am "Scheeßberg" Zuwachs für Adendorf

WACHTBERG-ADENDORF · Gut drei Dutzend Wachtberger Bürger hatten in den Zuschauerreihen Platz genommen, als es im Planungsausschuss des Gemeinderates jetzt um eine Reihe von Bauvorhaben ging.

Während sich die meisten von ihnen auf die geplante Errichtung weniger oder gar nur eines Hauses beschränken, stellt sich die Lage am Ortsrand von Adendorf anders dar. Dort nämlich sind von den Kommunalpolitikern die Grundlagen für immerhin 19 frei stehende Einfamilienhäuser geschaffen worden. Einmütig brachte der Fachausschuss die erforderliche Änderung des Bebauungsplanes auf den Weg. Sofern auch der Rat zu diesem Ergebnis kommt, folgt der gesetzlich geregelte Weg mit Beteiligung der Öffentlichkeit.

"Scheeßberg" heißt die Parzelle am östlichen Ortsrand in Höhe der Zufahrt zur Burg Adendorf, auf der vor wenigen Monaten noch der Mais gehäckselt wurde. Eingegrenzt wird das Areal von der Töpferstraße (L 123), dem Gimmersdorfer Weg und einer Waldkante, die von der Bebauung nicht beeinträchtigt wäre. Jetzt will die WGZ Immobilien und Treuhand GmbH mit Sitz in Münster die 1,56 Hektar mit Wohngebäuden bebauen. Zur Energieeffizienz sollen sämtliche Häuser nach Süden ausgerichtet werden. Die Zufahrt in das kleine Neubaugebiet soll aus Richtung Norden über eine Stichstraße vom Grimmersdorfer Weg - benannt nach dem nahen Grimmersdorfer Hof - aus erfolgen. Die Gebäude sollen sich entlang der Stichstraße reihen, welche als Sackgasse am Ende Platz für einen Wendehammer sowie für Besucherparkplätze bieten soll. Der Parkplatzsituation galt in der Ausschusssitzung denn auch ein Teil der Diskussion, weil von Teilen der Mandatsträger vermutet wurde, dass Besucher ihren Stellplatz aus Bequemlichkeit doch eher entlang der Straße suchen könnten. Auch der Lärmschutz war angesichts der unmittelbar angrenzenden Landstraße Thema in der Sitzung. Möglich wären nach Darstellung von Detlef Naumann von dem beauftragten Architekturbüro "sgp Architekten + stadtplaner" sowohl eine zwei Meter hohe Wand oder aber ein Erdwall, welcher nach den geltenden Vorgaben allerdings einen Abstand von fünf Metern zur Bebauung aufweisen und überdies drei Meter hoch sein müsste. Die Entscheidung hierüber muss folglich noch im anstehenden Planverfahren fallen. Ebenso wie die Frage geklärt werden soll, ob die neue Stichstraße als Anlieger- oder Spielstraße firmieren könnte.

Zur Entwässerung wird laut Umweltbericht ein Regenrückhaltebecken südlich der Töpferstraße nötig sein. Wie Beigeordneter Jörg Ostermann ausführte, würde das Becken eine Fläche von 250 Quadratmetern benötigen. Nicht Teil des neuen Bebauungsplans ist die Flur, die sich unmittelbar an der Einmündung von Töpferstraße und Grimmersdorfer Weg befindet. So folgten die Kommunalpolitiker einem entsprechenden Vorschlag der Eigentümer nicht; jedoch machte die Verwaltung mit Blick auf jene Parzelle noch Verhandlungsbedarf mit den Eigentümern geltend.

In Adendorf wird die Frage, wie man weiterhin junge Familien für den Ort begeistern kann, seit Jahren diskutiert. Denn auch der "Töpferort" hat - beispielsweise hinsichtlich der Nahversorgung - mit dem Strukturwandel zu kämpfen. In den 70er Jahren hatte sich das Dorf vergrößert, als im benachbarten Abschnitt des "Scheeßbergs" das bislang jüngste Neubaugebiet entstand. Hier fanden seinerzeit viele Bundesbedienstete eine Heimat.

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