Glosse So gesehen: Merkel landet im Gebüsch

Die Frau hat es nicht leicht: Während ihrer Weihnachtsferien landete Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Hosenboden, als ihr beim Skilanglauf im schweizerischen Engadin die Loipe ausging. Und in Swisttal fand sie sich - vom erlittenen Beckenbruch genesen - jetzt kopfüber im Gebüsch wieder.

Zum Glück machte nicht die Kanzlerin selbst Bekanntschaft mit dem Grün an der Heimerzheimer Vorgebirgsstraße, sondern ihr Plakat, mit dem sie als Chefin der Bundes-CDU um Stimmen zur Europawahl wirbt. In drei Meter Höhe hatte Manfred Lütz, früherer Ortsvorsteher von Heimerzheim und aktueller Vizebürgermeister Swisttals, das Merkel-Porträt angebracht.

Zudem, so berichtete er, war die Bundeskanzlerin mit Panzerklebeband befestigt. Es gibt also zwei Möglichkeiten, was geschehen sein kann: Drei Meter große Unmenschen haben sich des Plakathalters der mächtigsten Frau Deutschlands bemächtigt oder sie führten eine Leiter mit sich, um - wie Lütz sagt - an einem "markanten, gut einsehbaren Leuchtmast" ihren Schabernack zu treiben.

Eine Täterbeschreibung liegt nicht vor. Nur so viel: Ein scharfes Schneidewerkzeug zum Zerteilen des Panzerbandes führte er bei sich.

Was Angela Merkel Trost spenden wird: Sie ist nicht alleine. Aus Rheinbach meldete sich die UWG, da "unter Souvenirjägern die Sammelleidenschaft für Wahlplakate der UWG ungebrochen" ist, wie UWG-Chef Jörg Meyer sagt. Anstatt zu schimpfen, beglückwünschen die Unabhängigen Wähler die Sammler "zu ihrem guten Geschmack", bitten aber gleichzeitig um Geduld: Nach dem Wahltag am 25. Mai verschenkt die UWG ihre restlichen Wahlplakate. Natürlich sei dafür die Stimmabgabe für die UWG Ehrensache.

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